Im Rampenlicht

Die Augusto-Kolumne - diesmal an die Dynamo-Fans und zu den Geister-Fußballspielen der vierten (Laola-)Welle.

Von Tom Vörös
Kolumnen-Autor Tom Vörös in Aktion.
Kolumnen-Autor Tom Vörös in Aktion. © DDV-Media

Liebe Dynamo-Fans,
und an dieser Stelle auch: Liebe Aue- und liebe RB Leipzig-Fans. Nun droht auch die Stadionkultur mittelfristig in der vierten Anti-Laola-Welle unterzugehen. Besonders ärgerlich ist das natürlich, wenn in anderen Bundesländern lauthals weitergejubelt werden darf. Man könnte durchaus vermuten, dass aus Frust plus Lust von nun an verstärkt zu Hause in größerer Runde weitergefiebert wird. Überhaupt verstehen viele ihre ehemals runde Fußballwelt kaum noch. Die derzeitigen Widersprüche fühlen sich an wie ein geballter Lattenkracher, vor allem für jene, die ihr soziales Wesen seit Frühling 2020 aus Nächstenliebe nur mit größter Vorsicht auslebten. Und im häuslichen goldenen Käfig gar eine Toleranz mit den quirligen Burschen auf dem Rasen entwickelten, nach dem Motto: Na, wer so gut spielt, der darf stellvertretend für uns ganzjährig um die Welt reisen.
Nun dürfte dieser Toleranz-Puffer längst aufgebraucht sein. Man steht inzwischen nicht mehr so gerne an der Seitenlinie, vor allem wenn sie vor dem heimischen Fernseher verläuft. Ein Einwurf derer, die sich über die letzten Wochen wieder mühsam in Stimmung brachten, wäre durchaus berechtigt. Vielleicht sogar ein taktisches Foul. Liebe Fußball-Fans, vielleicht ist ja an der Zeit, dass sich Ihre Lieblings-Fußballer und -Vereine einmal mit denen solidarisieren, die ihren Sport in dieser Bedeutung erst möglich machen, mit dem Publikum. Denn eins darf man nicht vergessen: In einer Welt ohne Fernsehen und Internet müssten sich Sportler und Geister zwangsläufig auf Augenhöhe begegnen, oder gar nicht.