Spaziergang der Woche: Über Dresdens Elb-Brücken

Route: Blaues Wunder - Waldschlösschenbrücke - Albertbrücke - Carolabrücke - Augustusbrücke - Marienbrücke (etwa acht Kilometer)

Blick durch die Stahlkonstruktion des Blauen Wunder auf den Dresdner Fernsehturm.
Blick durch die Stahlkonstruktion des Blauen Wunder auf den Dresdner Fernsehturm. © Susann Schröder

Von Susann Schröder

Nachdem wir unsere schöne Stadt letzte Woche Mal mit Kinderaugen betrachten und den schönsten Spielplätzen der Stadt einen Besuch abgestattet haben, wollen wir uns diese Woche mal wieder mit ein paar (anderen) Wahrzeichen Dresdens beschäftigen. Denn ohne Brücken wäre nicht nur die Verbindung zwischen den beiden Elbseiten schwierig, auch dem Stadtbild würde so mancher Hingucker fehlen.

Das Blaue Wunder ist die wohl bekannteste Dresdner Brücke und bietet viele interessante Perspektiven.
Das Blaue Wunder ist die wohl bekannteste Dresdner Brücke und bietet viele interessante Perspektiven. © Susann Schröder

Fangen wir also bei DEM Hingucker schlechthin an: der Blasewitz-Loschwitzer Brücke, inoffiziell „Blaues Wunder“ genannt. 1893 wurde diese als fünfte Elbbrücke fertiggestellt. Seitdem verbindet sie die Stadtteile Blasewitz am linken und Loschwitz am rechten Elbufer miteinander und die aufwändige Stahlkonstruktion ist zu einem echten Wahrzeichen der Stadt geworden. Daher leitet sich auch der Name ab: die Bezeichnung „Blaues Wunder“ ist auf den hellblauen Farbanstrich zurückzuführen. Wir schlagen also vor: Starten Sie am Schillerplatz in Blasewitz und machen Sie sich auf Richtung Loschwitz. Auf der anderen Elbseite angekommen, können Sie ruhig und ungestört (die Radfahrer*innen befinden sich meist auf dem Fahrradweg auf der linken Elbseite) der Altstadt entgegen spazieren.

Die Waldschlösschenbrücke ist die jüngste Dresdner Elbbrücke.
Die Waldschlösschenbrücke ist die jüngste Dresdner Elbbrücke. © Rene Meinig

Nach knapp drei Kilometern entlang der Elbe erreichen Sie die Waldschlösschen-Brücke, die vielleicht umstrittenste Brücke der Stadt, lösten die Planungen dieser doch den „Dresdner Brückenstreit“ aus. Der letztlich beschlossene Bau der Brücke (nach einem Bürgerentscheid 2005) führte zur Aberkennung des Welterbetitels für die Kulturlandschaft Dresdner Elbtal. Verlassen wir also nun die Radeberger Vorstadt, überqueren die Brücke und wechseln die Elbseite.

Die Albertbrücke ziert eine Besonderheit - das Doppelgeländer.
Die Albertbrücke ziert eine Besonderheit - das Doppelgeländer. © SZ-Archiv

Angekommen in der Johannstadt, spazieren wir weiter entlang des Käthe-Kollwitz-Ufers in Richtung Altstadt. Am Sachsenplatz geht nicht nur die Johannstadt in die Pirnaische Vorstadt über, auch findet sich hier die nächste Brücke. Jener Platz wurde einst für den Bau der Albertbrücke angelegt. Die Albertbücke ist die östlichste der vier Elbbrücken der Dresdner Innenstadt und verbindet den Sachsenplatz im Süden mit dem Rosa-Luxemburg-Platz im Norden. Nicht nur zahlreiche Dresdner Radfahrer*innen, Fußgänger und Autos, auch die Straßenbahnlinien 13 und 6 überqueren täglich die Albertbrücke. Auch wir machen uns jetzt auf Richtung Neustadt.

Die Carola-Brücke von unten - langsam taucht Dresdens berühmte Ansicht auf.
Die Carola-Brücke von unten - langsam taucht Dresdens berühmte Ansicht auf. © Susann Schröder

Entlang der Elbwiesen, vorbei an der Sächsischen Staatskanzlei, erreichen wir schnell die nächste Brücke der Stadt, die Carolabrücke. Diese verbindet seit 1971 die Altstadt mit dem Carolaplatz in der Inneren Neustadt. Wobei am südlichen Brückenkopf zwei allegorische Figurengruppen angebracht sind, die 1907 vom Dresdner Bildhauer Friedrich Offermann aus Sandstein geschaffen wurden. Sicher sind Ihnen diese schon einmal aufgefallen. Wusste Sie, dass die Skulpturen dabei die ruhige und die bewegte Elbe darstellen sollen?

Die Augustusbrücke ist die älteste Elbbrücke Dresdens.
Die Augustusbrücke ist die älteste Elbbrücke Dresdens. © Susann Schröder

Bleiben wir auf der Neustädter Elbseite und spazieren mit Blick auf die Altstadt Richtung Augustusbrücke. Hier finden nicht nur die Filmnächte am Elbufer statt, die Wiesen zwischen Carola- und Augustusbrücke sind auch so an lauwarmen Sommertagen ein beliebter Treffpunkt, den traumhaften Blick auf Dresdens imposante Altstadtkulisse inklusive. So gelangen wir entlang der Elbe zur vorletzten Brücke unseres Sparziergangs: der Augustusbrücke. Benannt nach August dem Starken wird sie seit Frühjahr 2017 saniert und soll dieses Jahr fertiggestellt und neueröffnet werden. Dann sollen ab Herbst 2021 auch wieder Straßenbahnen über die Brücke rollen.

Von der Marienbrücke gibt es einen schönen Blick auf die Yenidze.
Von der Marienbrücke gibt es einen schönen Blick auf die Yenidze. © Susann Schröder

Auf der nächsten und letzten Brücke unseres Spaziergangs ist das schon der Fall. Sowohl die Straßenbahnlinien 6 und 11 führen über die Marienbrücke, die eigentlich sogar zwei (unmittelbar nebeneinander liegende) Brücken umfasst. Nach Maria Anna von Bayern benannt, ist die kombinierte Eisenbahn- und Straßenbrücke die älteste Elbbrücke der Stadt und gehört zu den technischen Denkmälern Dresdens, wobei sie zusätzlich als Kulturdenkmal ausgewiesen ist. Wir verlassen die Neustadt, überqueren die Marienbrücke und gehen der Yenidze entgegen.

Hier zwischen Friedrichstadt und Wilsdruffer Vorstadt endet unser Spaziergang. Was wäre das Dresdner Stadtbild nur ohne diese vielen Brücken? Seien Sie gespannt, wo uns unser nächster Spaziergang hinführt, denn Ihnen ist bestimmt aufgefallen, dass das noch nicht alle Elbbrücken der Stadt waren…