Spaziergang der Woche: Technische Bauwerke

Zwei Routen: Yenidze - Alter Schlachthof - Hechtviertel oder Standseilbahn - Schwebebahn - Fernsehturm

Schwebebahn am Loschwitzer Elbhang
Eine technische Meisterleistung - Dresdens Schwebebahn am Loschwitzer Elbhang. © Rene Meinig

Nachdem wir uns vorherige Woche Gebetshäuser in Dresden angeschaut haben, soll es diese Woche um technische Bauwerke gehen. Und auch da haben Sie wieder die Qual der Wahl! Soll es in Richtung Loschwitz gehen, oder darf es ein Ausflug über Friedrichstadt in die Neustadt sein?

Starten wir gleich mal in der Friedrichstadt. Dort liegt – kaum übersehbar – das ehemalige Fabrikgebäude der Zigarettenfabrik Yenidze. Die Yenidze gehört zu den wahrscheinlich bekanntesten architektonischen Sehenswürdigkeiten der Stadt. In Nähe des Kongresszentrums, am östlichsten Rand der Friedrichstadt, direkt an den Bahngleisen gelegen, ist das Gebäude mit seinen 62 Metern eigentlich kaum übersehbar und ein (weiterer) Blickfang an der Elbe.
Ursprünglich gehörte es dem Unternehmer Hugo Zietz, der Inhaber der Orientalischen Tabak- und Cigarettenfabrik Venidze war und Tabak aus dem Anbaugebiet „Yenice“ (heute in Nordgriechenland gelegen) importierte. Der Bau im orientalischen Stil entsprach damals nicht nur der Vorschrift, im Zentrum kein erkennbares Fabrikgebäude zu errichten, sondern sollte ein einprägsames Werbemonument für die Tabak- und Zigarettenfabrik sein. Dafür soll eine Grabmoschee in Kairo Vorbild gewesen sein. Mittlerweile wird das Bauwerk als Bürogebäude genutzt. Auch ein Restaurant befindet sich in der Kuppel.

Die Yenidze - von der Marienbrücke aus gesehen.
Die Yenidze - von der Marienbrücke aus gesehen. © Susann Schröder

Über die Marienbrücke geht es Richtung Neustadt. Wussten Sie, dass die Brücke, benannt nach Maria Anna von Bayern, die älteste Elbbrücke der Stadt ist? Den Dresdner Brückenspaziergang können Sie hier nachlesen. In der Leipziger Vorstadt befindet sich der Alte Schlachthof. Mittlerweile Industriedenkmal und als Veranstaltungsort für Ausstellungen und Konzerte genutzt, handelt es sich dabei um den ersten, 1871 errichteten, zentralen Schlachthof der Stadt. Wir empfehlen, den Spaziergang im Hechtviertel ausklingen zu lassen. In unmittelbarer Nachbarschaft zur Äußeren Neustadt gelegen, hat sich das Viertel die letzten Jahre ordentlich rausgeputzt.

Wie wäre es alternativ mit einem kleinen Spaziergang durch das schöne Loschwitz? Geht es um technische Bauwerke, dürfen natürlich nicht die Dresdner Bergbahnen fehlen. Über eine 547 Meter lange Strecke verbindet die Standseilbahn die Stadteile Loschwitz und Weißer Hirsch. Auf der anderen Seite des Nebentals verbindet die Schwebebahn die Stadtteile Oberloschwitz und Loschwitz. Hier werden auf 274 Längenmetern 84 Höhenmeter überwunden.

Der Dresdner Fernsehturm vom Blauen Wunder aus gesehen.
Der Dresdner Fernsehturm vom Blauen Wunder aus gesehen. © Susann Schröder

Von der Seilbahn aus geht es in Richtung Wachwitz. Dort steht auf den Elbhängen der Dresdner Fernsehturm. Nicht zuletzt wegen seiner markanten Form und der guten Sichtbarkeit über große Entfernungen hinweg ist er ein Wahrzeichen geworden. Wussten Sie, dass der Sendeturm mit einer Gesamthöhe von 252 Metern der neuntgrößte in Deutschland ist? Auf Platz eins liegt der Berliner Fernsehturm.

Hier finden Sie viele weitere Spaziergänge zu besonderen Orten in Dresden.