Spaziergang der Woche: Dresdner Theater
Route: tjg Theater Junge Generation - Projekttheater Dresden e.V. - Kleines Haus - Societaetstheater - Schauspielhaus (ungefähr sechs Kilometer)
Was früher einmal ein Heizkraftwerk war, ist heute ein beliebter Kunst-, Kultur- und Kreativstandort: Genau, wir starten heute am Kraftwerk Mitte. Wo bis 1994 ein fossil befeuertes Heizkraftwerk war, ist heute u.a. das Theater ansässig, dem wir heute auf unserem Spaziergang als erstes einen Besuch abstatten: das Theater Junge Generation, kurz tjg. Seit 2016 hat das Kinder- und Jugendtheater seinen Sitz im Kraftwerk und verfügt dort über drei Spielstätten und ist damit das größte Kinder- und Jugendtheater Deutschlands.
Wussten Sie, dass einer der Vorläufer des tjg – das erste Kinder- und Jugendtheater Dresdens, das 1864 durch Agnes Nesmüller gegründet wurde - gleichzeitig eines der ersten Theater für Kinder weltweit war?
Weiter geht es in Richtung Neustadt. Dort gibt es gleich mehrere Theater zu entdecken. Starten wir in der Louisenstraße. Mitten in der Neustadt gelegen, wirken hier gleichermaßen Profis wie Amateure mit. Ob Improtheater oder andere Experimente – im Projekttheater Dresden ist ordentlich was los. Neben Aufführungen finden hier Workshops, Diskussionsveranstaltungen und Ausstellungen statt. Rund 250 Vorstellungen finden jährlich im „ein Haus für jede Form von Theater“ statt.
Bleiben wir in der Neustadt, weiter geht es in die Glacisstraße. Hier befindet sich, unweit des Albertplatzes, das Kleine Haus des Staatsschauspiel Dresdens. Im Juli 1945 fand hier – mit Nathan der Weise - die erste Nachkriegsaufführung des Staatstheaters statt. Heute verfügt das Kleine Haus über vier Spielstätten und erreicht mit über 850 Vorstellungen rund 250.000 Besucher im Jahr.
In unmittelbarer Nähe, ein paar Straßen weiter, finden wir das Societaetstheater, das gleichzeitig das älteste, durch bügerschaftliches Engagement getragene Theater Dresdens ist. 1776 gegründet, war es das erste Laientheater der Stadt. Nachdem es 1832 aufgelöst wurde, konnte das – nunmehr öffentliche Theater – Ende des 20. Jahrhunderts wiedereröffnet werden. Selbst versteht sich das Theater als modernes Kammertheater. Es gibt einen Spielraum im Foyer, zwei Bühnen und auch der barocke Garten kann als zusätzlicher Spielraum genutzt werden.
Nach unserer Runde durch die Neustadt, soll es nochmal über die Elbe gehen. Genauer gesagt in Richtung Theaterplatz. Dort ist das Staatsschauspiel Dresden ansässig, das vom Freistaat Sachsen unterhalten wird. Neben dem Schauspielhaus, gehört auch das Kleine Haus in der Glacisstraße dem Staatsschauspiel an, das aus dem ehemaligen Staatstheater Dresden hervorging und seine Wurzeln im Königlichen Hoftheater hat.
Sicher haben Sie einem der Theater schon einmal einen Besuch abgestattet. Wenn nicht, sollten Sie das – vielleicht im Zuge des Spaziergangs – nachholen. Und bleiben Sie dran, sicher wird es einen Teil II geben, denn was Theaterhäuser angeht, gibt es in Dresden noch einiges zu entdecken.
Schon gesehen? Letzte Woche haben wir einen Osterspaziergang gemacht - bzw. gleich drei Vorschläge dafür. Das lässt sich auch jetzt noch wunderbar spazieren.