Im Rampenlicht

Die Augusto-Kolumne - diesmal zur aktuellen Weltlage des lokalen Feierverhaltens.

Von Tom Vörös
Kolumnen-Autor Tom Vörös in Aktion.
Kolumnen-Autor Tom Vörös in Aktion. © DDV-Media

Liebe Feierwesen,

nach zwei Jahren kultureller Düsternis strömen zurzeit alle ins Helle, in die wohltuende Gemeinschaft von Gastronomie und leckerer Bühnengarnierung. Auch meine Wenigkeit war in den letzten Tagen Zeuge eines neu erwachten Feierdranges. Alles war im Grunde fast wie vor zwei Jahren, nur irgendwie besser und positiver. Und man wird das Gefühl nicht los, dass es vielleicht einmal eine solch brutale Spaßzensur gebraucht hat, um all das wieder völlig vorurteilsfrei genießen zu können.

Und spätestens als ein Veranstalter eines großen Festes in einer ruhigen Minute verlauten ließ, dass seine Sicherheitsleute diesmal völlig unerwartet nichts zu tun hatten, es keinerlei Rangeleien gab und er aus finanziellen Gründen lieber auf diesen Posten verzichtet hätte, wurde klar: Es hat sich etwas zum Positiven verändert.

Natürlich ist es schade und stellenweise bitter, dass sich die Kulturlandschaft über die letzten Monate derart ausgedünnt hat. Doch andererseits gab es, zumindest in den Städten, zum Teil ein Überangebot. Und selbst Vielgenießer ärgerten sich zuweilen, nicht auf drei bis vier Festen gleichzeitig feiern zu können.

Daher könnte man die Gunst der neuen Stunde nutzen, um das Beste beider Extreme zu vereinen – weniger feiern heißt auch bewusster genießen. Was hier wie ein platter Werbespruch klingt, hat derzeit viel mit der neuen Realität unter freudigen Leuten zu tun. Bis jetzt erscheint sie jedenfalls durchaus genießbar.