Spaziergang der Woche: Dresdner Kirchen

Die Route: Weinbergkirche - Maria am Wasser - Garnisonkirche - Russisch-Orthodoxe Kirche - Annenkirche

Die Frauenkirche ist Dresdens bekanntestes Gotteshaus - ab er bei weitem nicht das einzige sehenswerte.
Die Frauenkirche ist Dresdens bekanntestes Gotteshaus - ab er bei weitem nicht das einzige sehenswerte. © dpa

Von Susann Schröder

Besuchen Sie regelmäßig Gebetshäuser? Oder sind Sie gar nicht religiös und Sie schauen sich die imposanten Bauwerke nur gern an? Egal wie es bei Ihnen ist, wir haben Ihnen ein paar Dresdner Bauten rausgesucht, die man gut mit einem Spaziergang kombinieren kann.

Los geht’s in Pillnitz. Genauer gesagt mit der Weinbergkirche. Im Königlichen Weinberg gelegen, gilt die barocke Dorfkirche als ein Wahrzeichen der Pillnitzer Landschaft. Ursprünglich entstand sie (nach Anweisung von August den Starken) 1723 als Ersatz für die Pillnitzer Schlosskirche, die für den Umbau des Schlosses abgerissen wurde. Mittlerweile steht die evangelische Kirche unter Denkmalschutz, ist Teil der Kulturlandschaft Dresdner Elbtal und wurde in den 1990er Jahren umfassend restauriert. Der Spaziergang lässt sich wunderbar mit dem Schloss Pillnitz und ein paar Schritten entlang der Elbe verbinden.

In unmittelbarer Nähe liegt das Kirchenhaus Maria am Wasser. Dabei handelt es sich eigentlich um eine für die Region Dresden völlig untypische Kirche. In Hosterwitz gelegen, erinnert sie eher an einen süddeutschen Sakralbau des Barock. Beim Elbhochwasser wurde die Orgel der evangelisch-lutherischen Kirche, die unter Denkmalschutz steht und der Kulturlandschaft Dresdner Elbtal angehört, schwer beschädigt. Heute ist der Sakralbau eine beliebte Hochzeitskirche. Auch Konzerte finden hier häufig statt.

Weiter geht’s zum Platz zwischen dem Militärhistorischem Museum und Alaunpark. Dort liegt die Simultankirche St. Martin. Ursprünglich handelt es sich hierbei um die Garnisonkirche der Albertstadt, die als Militärstadt für große Teile der Sächsische Armee errichtet worden war. Dabei wurden die Kirchenräume einst aufgeteilt und sowohl für evangelische als auch römisch-katholische Konfession genutzt. Wenn Sie vor der Doppelkirche stehen, fragen Sie sich bestimmt, wie das denn mit dem Kirchturm war. Dieser gehörte keinem Teil unmittelbar an. Heute gehört das Kirchenhaus zur römisch-katholischen Pfarrei St. Martin Dresden.

Machen wir uns auf Richtung andere Elbseite: In der Südvorstadt, an der Fritz-Löffler-Straße, liegt die Russisch-Orthodoxe Kirche des Heiligen Simeon vom wunderbaren Berge. Von 1872 bis 1874 wurde diese von Harald Julius von Bosse erbaut. Einem Architekten, der als russischer Staatsrat mit deutscher Herkunft, auch für den Bau der deutschen Kirche in Sankt Petersburg zuständig war. Im Februar bei den Luftangriffen auf Dresden blieb die Kirche als einziges Gebäude im Umfeld relativ unversehrt. Die fünf Zwiebeltürme, die Sie sehen, sind typisch für den Stil russischer Sakralbauten des 16. und 17. Jahrhunderts.

Die russisch-orthodoxe Kirche in der Südvorstadt ist ein echter Hingucker.
Die russisch-orthodoxe Kirche in der Südvorstadt ist ein echter Hingucker. © Susann Schröder

Zum Schluss, aber nicht zuletzt: die Annenkirche in der Wilsdruffer Vorstadt. Bei der Annenkirche handelt es sich um die älteste Vorstadtkirche Dresdens und zugleich um den ersten evangelischen Kirchenneubau der Stadt. Im Februar 1945 brannte der Dachstuhl des Kirchenhauses ab. Doch etwa 1000 Menschen, die in dem Gebäude Zuflucht gesucht hatten, konnten überleben. Ein Besuch der Annenkirche lässt sich wunderbar mit einem Spaziergang durch die Altstadt kombinieren. Vielleicht werfen Sie ja noch zum Abschluss einen Blick auf die Frauenkirche, den wohl bekanntesten Sakralbau der Stadt. Sie sehen: In Dresden gibt es allerhand an Sakralbauten zu entdecken.

Die Annenkirche verlor 1945 ihren Dachstuhl.
Die Annenkirche verlor 1945 ihren Dachstuhl. © Susann Schröder