Augusto fragt nach … im Augusto-Sommergarten
An der Ostra-Allee gleich neben dem Dresdner Haus der Presse steht seit Ende Juni eine kleine Bühne. Zur Kultur und auch sonst gibt es Gastronomie mit Flair.
Vor dem Haus der Presse an der Ostraallee hat sich viel getan. Unter lauschigen Bäumen ist ein Areal mit Liegestühlen, Bar und Bühne entstanden, wo die Gäste gleichermaßen kulturell wie kulinarisch verwöhnt werden. Mehrmals in der Woche gibt es eine Vorstellung - für Große und kleine Zuschauer. Gastronomisch will man dabei vielen Ansprüchen gerecht werden. Verantwortlich dafür ist Gastro-Chefin Verena Leister.
Frau Leistner, hier gibt es alles: Kulturevents, den Biergarten für den Feierabend, die spezielle Gastronomie. Haben sich die Ideen getrennt entwickelt?
Also die Leute schauen auf der Internetseite wollen sich etwas Bestimmtes anschauen und besorgen sich dafür eine Karte. Dann kommen sie her und können als Einstimmung vorweg etwas essen, etwas trinken. Genießen in Ruhe das Bühnenprogramm, werden auch in der Pause verwöhnt und haben dann den Ausklang danach. Und wenn mal auf der Bühne nichts ist, dann ist das ein ganz normaler Biergarten.
Aber im Zentrum steht das Theater?
Die Kultur. Also auch mit Musikern, oder diese Woche der Autogrammstunde mit Dynamo und danach Public Viewing. Carte Blanche kommt am Wochenende, zum Beispiel. Es soll schon das große Publikum ansprechen. Die Grundidee war, nach der Corona-Krise den Künstlern wieder eine Bühne zu geben. Das nachzuholen, verbunden mit einem gastronomischen Konzept.
Das heißt es geht nicht nur um Bratwurst und Steak?
Auch. Aber darüber hinaus noch viel mehr. Es ist kein Husch-Husch-Essen. Von 11 bis 16 Uhr öffnet hier Erik Lindner seine Suppenbar mit seinem Angebot. Wir übernehmen nach 16 Uhr. Und haben für den kleinen Hunger was: Bratwurst, Crêpes, Currywurst. Aber natürlich auch handgetüftelte Speisen mit selbstgemachten Ravioli, mit Risotto, aber auch Schnitzel. Wir haben Wert darauf gelegt, das der Gast etwas Besonderes hat in jeglicher Hinsicht.
Kann er auch Zutaten aus der Region genießen?
Ja. Wir arbeiten zum Beispiel mit der bekannten Dresdner Fleischerei Creutz zusammen, von der die Bratwürste kommen und überhaupt das Fleisch, das wir verarbeiten. Wir arbeiten mit Radeberger zusammen. Und vielen mehr.
Es wird also ein spannender Spagat zwischen deftiger Bratwurst und gehobener Küche. Wo liegen Ihre gastronomischen Wurzeln, Frau Leistner?
Ich bin selbständig als Event-Köchin. Mache Caterings für Hochzeiten und Firmenfeiern. Besonders fasziniert mich, das Menü auf einzelnen Löffeln anzurichten, damit kennt man mich auch aus der Sat.1-Show „Taste of Germany“. Dann bin ich seit drei Jahren Food-Leiterin der Filmnächte am Elbufer. Im Gourmetliner, einem Restaurantbus, bin ich auch mit dabei. Und jetzt ist dieses Projekt dazugekommen.
Sie bieten hier auch Länderthemenwochen an?
Richtig. Es gibt Mottowochen, das ist Italien, Frankreich und Spanien. Wo wir natürlich die Gerichte thematisch angepasst haben. Um gerade auch nach der langen Corona-Zeit für die Leute Urlaubsflair hereinzuholen. Und wir genießen es, Abwechslung anzubieten. Die italienische Woche startet am 1. Juli mit Saltimbocca, Risotto, Spaghetti mit toskanischen Fleischbällchen, Panna Cotta … von der Kleinigkeit bis zur Naschkatze, für jeden ist was dabei.
Wenn man diese kulinarischen Welten sieht – ist der Biss in eine Bratwurst auch noch interessant für Sie?
Total. Nach einem Abend, wo man hintereinander weg Jakobsmuschel oder Languste serviert hat, bin ich über eine Scheibe gutes Brot mit Butter glücklich. Oder eine Currywurst – da geht nichts drüber. Und am besten sind immer noch die selbstgemachten Hefeklöße von der Mama, dafür könnte ich alles andere stehen lassen.
Wie haben Sie selbst die Coronazeit gelebt und erlebt?
Das war erst einmal hart, wenn der Kalender, der voll war, plötzlich leer ist. Ich habe dann, nach den ersten Wochen der Starre, angefangen, ganz viel zu tüfteln. Habe mich mit der chinesischen Urküche beschäftigt, der koreanischen Schiene, neue Rezepte entwickelt. Und ich habe meine Sprachen aufgefrischt.
Gibt es im Augusto-Sommergarten etwas, das aus dieser Tüftelei entstammt? Gewissermaßen eine Corona-Folge …
Ja, mein Kräuterpesto. Ich habe das Rezept so spezialisiert, dass es jeder haben will. Aber es bleibt natürlich geheim. Aber das gibt es hier zusammen mit Foccaccia. Und: Das Brot! Ich habe ein hervorragendes Brotrezept, besonders fluffig und mit der perfekten Kruste – und das gibt es auch hier als Brotkorb.
Zum Schluss: Gibt es eine Veranstaltung, auf die Sie sich hier besonders freuen?
Auf jeden Fall! Carte Blanche an diesem Samstag. Darauf freue ich mich wirklich sehr.
Derzeit hat Verena Leister ein ganz besonderes Angebot - ein Dreigänge-Menü mit Blick auf Dresden. Hier geht´s lang
Augusto-Sommergarten
Ostra-Allee 20
01067 Dresden
Geöffnet täglich ab 11 Uhr bis 5. September
Tel: 01514 1639966
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