24.03.2020 14:00 Uhr

Anruf bei... Mirko Glaser vom Dresdner Club Blue Note

Bei Augusto-Sachsen.de geben Veranstalter und Gastronomen Auskunft über ihre Sorgen und Hoffnungen, Probleme und Wünsche in Zeiten der Corona-Krise.

Die Corona-Krise trifft Veranstalter und Gastronomen besonders hart. Auf augusto-sachsen.de beantworten sie unsere Fragen zu den Auswirkungen, die die derzeitige Lage auf ihren Betrieb und ihren Alltag hat. Am Dienstag, 24. März 2020: Mirko Glaser, Betreiber des Jazzklubs Blue Note in der Dresdner Neustadt.

Der Jazzklub "Blue Note" ist seit 23 Jahren eine angesagte Location in der Dresdner Neustadt. © PR/Blue Note

Wie geht es Ihnen angesichts des absoluten Veranstaltungsverbots?
Endlich mal Ruhe. Keine zu laute Musik, Vogelgezwitscher, die Natur erholt sich. War eh immer alles viel zu anstrengend. Spaß beiseite, es ist sehr angespannt. Selbst für optimistische Menschen wie mich ist der Alltag gerade sehr nervenaufreibend, da eine permanent auf der Schulter sitzende Existenzbedrohung nicht sehr zuträglich ist, wenn man eigentlich Kultur veranstalten will.

Was werden Sie heute tun?
Ab 20:30 wieder live streamen aus meinem Exilstudio. Bei der Session heute ist Anton Launer
(Neustadtgeflüster) als Gast dabei http://neustadtgefluester.de. Der Stream ist ebenso bei facebook live zu bewundern.

Und was hätten Sie heute normalerweise getan?
Die Sebastian Merk Band auf meiner Bühne begrüßt, sprich Kultur veranstaltet.

Gibt es schon einen Plan, wie Sie die unerwartete freie Zeit nutzen?
Suchen nach Möglichkeiten, dieser finanziellen Misere zu entkommen, das Programm für nach der Krise planen, Staub wischen.

Lässt sich der zu befürchtende finanzielle Verlust irgendwie ausgleichen?
Durch Fördergelder möglicherweise, ansonsten nicht. Es handelt sich ja bei Kultur nicht um ein Fließband, welches mal eben ein paar Tage abgeschaltet wird.

Was macht Ihnen Hoffnung?
Ich bin ein grundsätzlich positiv denkender Mensch, irgendwie geht es ja immer weiter. Ich hab viele Menschen in der Welt kennengelernt, denen es wesentlich schlimmer geht, täglich, auch ohne Virenbedrohung. Und auch unsere Großeltern standen im Mai ´45 sicherlich vor anderen Herausforderungen. Nicht jammern, weitermachen.

Können Sie schon generelle Lehren aus dieser Erfahrung ziehen?
Ich werde mich weiterhin nicht von Fledermäusen ernähren.