Freizeitstätten spezial: Aussichtstürme der Oberlausitz
Die Region östlich von Dresden ist reich an grandiosen Ausblicken - hier finden Sie zehn der Besten auf einen Blick.
Aussicht statt Einkehr - in diesen Zeiten muss man sich zu helfen wissen. Wenn Freizeitstätten, Kultureinrichtungen und Gastronomie geschlossen sind, bleibt immer noch der Ausflug in die freie Natur. Auch da braucht es ein Ziel. Was liegt näher, als eine schöne Aussicht anzusteuern? Wir haben zehn der schönsten Türme der Oberlausitz zusammengestellt. Immerhin sechs von ihnen sind trotz Corona-Beschränkungen zu besteigen.
Der Lauschegipfel
Der weite Blick von der Waltersdorfer Lausche zum Liberecer Jeschken, viele Jahrzehnte lang war er vom Wald versperrt. Jetzt ist er wieder möglich - Dank einer Aussichtsplattform in acht Metern Höhe über dem Gipfel. 13 Jahre hat es am Ende gedauert vom ersten Ideenwettbewerb bis zur Eröffnung am Tag der Oberlausitz 2020. Der Aufstieg auf den neuen Aussichtsturm ist für jedermann möglich und kostenlos. Der Turm ist von deutscher Seite von Walterdorf aus erreichbar - allerdings nur zu Fuß, vom letzten öffentlichen Parkplatz geht es etwa einen Kilometer bergauf. Im Naturparkhaus Waltersdorf ist eine Ausstellung über die Lausche, ihre Geschichte und den Turmbau zu sehen.
rund um die Uhr ist der Aufstieg möglich
Die Landeskrone
Im 18. Jahrhundert entstanden auf dem westlichen Gipfel der Landeskrone eine Schutzhütte und ein Turm.
Der Aufstieg auf den ehemaligen Vulkan, heute noch erkennbar an den vielen Basaltfelsen, wird belohnt mit einem Rundumblick vom steinernen Turm: Gleich zu Füßen liegt Görlitz mit seiner Schwesterstadt Zgorzelec auf der polnischen Seite der Neiße. Richtung Norden reicht der Blick über die Königshainer Berge ins Lausitzer Seenland, im Süden sind in der Ferne das Zittauer Gebirge, das Isergebirge und das Riesengebirge erkennbar.
wegen geschlossener Gaststätte zurzeit leider kein Aufstieg möglich
Der gusseiserne Turm
Er ist 28 Meter hoch und 70 Tonnen schwer, achteckig und 120 Stufen einer Wendeltreppe führen bis auf die oberste Plattform. Vernietet sind hier über 1.000 Einzelteile. Die Architektur orientiert sich vor allem an der byzantinischen und gotischen Ornamentik. Der Löbauer Bäckermeister Friedrich August Bretschneider ermöglichte MItte des 19. Jahrhunderts den Bau. Der dauerte 1854 nur zweieinhalb Monate. Der Blick reicht rundum ins Oberlausitzer Bergland und bis ins Zittauer Gebirge und zum Jeschken bei Liberec. Der Aufstieg kostet zwei Euro.
Aufstieg Montag bis Freitag von 10 Uhr bis 18 Uhr und Sonnabend und Sonntag von 10 bis 20 Uhr möglich
Turm am schweren Berg
Der „Turm am Schweren Berg“ befindet sich südlich der Stadt Weißwasser am nördlichen Rand des Tagebaus Nochten. Von dem 30 Meter hohen Turm hat man einen eindrucksvollen Blick über die Rekultivierungsbereiche des Tagebaues Nochten, bis hin zum Kraftwerk Boxberg. Im Besucherzentrum nebenan besteht die Möglichkeit, sich über die Braunkohlenförderung und die anschließende Rekultivierung zu informieren. Einen besonderen Schwerpunkt bildet der Naturschutz in Bergbaufolgelandschaften.
Aufstieg im Winterhalbjahr täglich von 10 bis 16 Uhr möglich
Der Butterberg
Auf dem Butterberg bei Bischofswerda steht seit 160 Jahren ein Aussichtsturm samt Berggasthof. Der Blick vom 21 Meter hohen steinernen Turm, auf den genau 100 Stufen führen, geht weit ins Oberlausitzer Land, in die Sächsische Schweiz und nach Dresden. Auf dem großen Spielplatz haben auch die Kleinen ihren Spaß.
wegen geschlossener Gaststätte zurzeit leider kein Aufstieg möglich
Rostiger Nagel
Der aus Corten-Stahl errichtete Aussichtsturm am Sedlitzer See ragt 30 Meter in die Höhe. Die rostrote Patina erinnert an die industrielle Entstehungsgeschichte des Lausitzer Seenlandes und an stählerne Bergbaugeräte. Seit der Einweihung des Projekts der Internationalen Bauausstellung (IBA) Fürst-Pückler-Land im Jahr 2008 ist der Stahlriese ein beliebtes Ausflugsziel und markanter Rastpunkt für Radfahrer, Skater und Busgruppen. Von seiner Aussichtsplattform bietet sich ein Panorama über das Lausitzer Seenland.
Aufstieg rund um die Uhr möglich
Czorneboh
Spaziergang, Wanderung oder Fahrradtour - oder Sie fahren mit dem Auto vor. Um auf den Gipfel des 556 Meter hohen Czorneboh zu gelangen, gibt es mehrere Möglichkeiten. Der Name ist sorbisch und bedeutet in etwa „Schwarzer Gott“. Zwischen 1850 und 1852 entstanden die Baude sowie der älteste steinerne Aussichtsturm der Oberlausitz auf dem Berg. Vom Turm hat man einen wunderbaren Rundblick und sieht die großen Städte der Region - Bautzen, Görlitz und Löbau.
wegen geschlossener Gaststätte zurzeit leider kein Aufstieg möglich
Der Monumentenberg
Seit 2001 steht auf dem Monumentberg bei Groß Radisch ein 30 Meter hoher Turm. Von der Spitze des Turmes kann man u.a. den Quitzdorfer Stausee sowie die Weiten des Oberlausitzer Berglandes überblicken. An manchen Tagen reicht die Sicht von hier sogar bis zum Riesengebirge oder man erkennt die Silhouette von Cottbus. Vom Parkplatz sind es wenige hundert Meter bis zum Turm. Oben leuchtet ein riesengroßer Herrnhuter Stern.
Aufstieg im Winterhalbjahr täglich von 10 bis 16 Uhr möglich
Der Valtenberg
587 Meter ist der sagenumwobene Valtenberg hoch. Auf dessen Hochplateau steht eine Bergbaude mit ihrem Aussichtsturm. Der 22 Meter hohe König-Johann-Turm mit seiner Aussichtsplattform ist nach einer Sanierung 2013 wieder begehbar. Bei entsprechendem Wetter reicht der Rundblick über die Oberlausitz und bis in die Sächsische Schweiz.
wegen geschlossener Gaststätte zurzeit leider kein Aufstieg möglich
Die Tafelfichte
Er ist mit 1.124 Metern der höchste Berg des Isergebirges und gleichzeitig der Oberlausitz - die Tafelfichte, auf tschechisch Smrk. Am 21. August 1892 wurde auf dem Gipfel der erste hölzerne Aussichtsturm eröffnet, der 20 Meter hoch war. Der Turm stürzte in den 1950er Jahren zusammen. Durch die zunehmende Umweltzerstörung wurde in den folgenden Jahrzehnten zudem der sich einstmals bis auf den Gipfel hinziehende Wald zerstört, so dass sich der Gipfel der Tafelfichte heute weitgehend kahl präsentiert.
Unweit der Ländergrenze zwischen Polen und Tschechien wurde im Jahr 2002 mit den Bauarbeiten für den neuen Turm begonnen. Der wurde am 18. September 2003 - ebenfalls 20 Meter hoch und eine Stahlkonstruktion - eingeweiht.
Aufstieg rund um die Uhr möglich