Anruf bei... Jan Michael von der Saloppe Dresden
Bei Augusto-Sachsen.de geben Veranstalter, Künstler und Gastronomen Auskunft über ihre Sorgen und Hoffnungen, Probleme und Wünsche in Zeiten der Corona-Krise.
Die Corona-Krise trifft Veranstalter, Künstler und Gastronomen besonders hart. Auf augusto-sachsen.de beantworten sie unsere Fragen zu den Auswirkungen, die die derzeitige Lage auf ihren Betrieb und ihren Alltag hat. Am Donnerstag, 7. Mai 2020: Jan Michael, Mit-Betreiber der Sommerwirtschaft Saloppe in Dresden.
Wie geht es Ihnen angesichts des absoluten Veranstaltungsverbots?
Wir bedauern vor allem die zahlreichen Absagen der privaten und familiären Feiern in der Saloppe. Hochzeiten und GeburtstagsFeten mussten verschoben werden. Die Brautpaare und GeburtstagsKinder haben sich schon lange auf ihren großen Tag gefreut. AfterWorkPartys, Dirty Dancing Nächte, das DJ Set mit Shantel und das Kultkonzert Die Rockys – die Crowd muss warten und wir warten mit! Das fällt oft schwer. So wie wir haben auch die Fans der Saloppe einen eingeschliffenen Modus: Ab Ende April jeden Jahres ist Saloppe-Zeit! Mit der Regelmäßigkeit seit 23 Jahren. Eigentlich …
Was werden Sie heute tun?
Wir schrauben, schleifen, streichen, putzen, … weiter für den Tag X, der ja nun mit dem 15. Mai mit großen Schritten auf uns zukommt. Die Zwangspause war Gelegenheit zum Beispiel auch mal die großen unterirdischen Kellergewölbe der Saloppe in Ruhe in Augenschein zu nehmen. Wir bereiten die Eröffnung unseres Biergartenbetriebes unter den Hygienemaßnahmen am 15. Mai vor. Wie könnte ein „coronagerechter“ Biergartenbetrieb aussehen?
Und was hätten Sie heute normalerweise getan?
Die Verschönerungsarbeiten wären geringer ausgefallen und auch bereits beendet gewesen. Wir würden normalerweise nun mitten in unserer Saloppe Saison 2020 stecken und hätten die Beine hochgelegt.
Gibt es schon einen Plan, wie Sie die unerwartete freie Zeit nutzen?
Die freie Zeit wird doch schneller vorbei sein als gedacht, wenn in der kommenden Woche die Lockerungen auch für die Gastronomie kommen. Bis dahin haben wir noch ein paar „Baustellen“ in der Saloppe zu beenden: Unser Circuswagen wird gerade rund rum saniert, die Grillstation modernisiert, die Toiletten sollen „AAAAHHHHs!“ und „OOOOHHHHS!“ erhalten …
Lässt sich der zu befürchtende finanzielle Verlust irgendwie ausgleichen?
Wir werden die Spardosen knacken und Kopfkissen schütteln müssen.
Was macht Ihnen Hoffnung?
Hoffnung geben uns die Mitarbeiter, die am Ball bleiben und ihre gute Laune nicht verlieren. Und natürlich auch unsere Gäste. Eine Vielzahl will ihre Feten auf jeden Fall nachholen bzw. freuen sich über den Nachholtermin der Konzerte und Partys.
Können Sie schon generelle Lehren aus dieser Erfahrung ziehen?
Wie sagt man so schön: Gesundheit ist nicht alles, aber ohne Gesundheit ist alles nichts! Wenn die finanziellen Auswirkungen, besonders für unsere Angestellten, nicht so krass wären: Vier Wochen innehalten und Luft holen tut gut. Alter Schwede…
Gespräch: Frank Treue