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Augusto fragt nach ... im Steakhaus Radebeul-Altkötzschenbroda

Inhaber Sven Udvari über den Genuss von Steak – und die Bedeutung von ausgesuchtem Gemüse zum guten Stück Fleisch.

Von Marcel Pochanke
Sven Udvari vor der Bar des Steakhauses Radebeul.
Sven Udvari vor der Bar des Steakhauses Radebeul. © Marcel Pochanke

„Ein Steak ist weitaus mehr als nur ein Stück Fleisch.“ Das ist die zentrale Botschaft und das Anliegen des Steakhauses in Radebeul-Altkötzschenbroda. Direkt am alten Dorfanger gelegen, können Gäste den Besuch mit einem Bummel durch den malerischen Ort oder an der Elbe verbinden. Im Innern des Steakhauses findet sich ein behagliches und zugleich modernes Flair auf zwei Etagen. Auch außen lässt sich in zwei Steakgarten-Bereichen verweilen und genießen.
 
Beim Eintreten bleibt der Blick des Augusto-Reporters an großen, auffallend verzierten Flaschen im Barbereich hängen. Auf den metallenen Etiketten prangt das Logo des Steakhauses.

Herr Udvari, was hat es damit auf sich?
Das sind Spirituosen-Spezialanfertigungen für uns von der Brennerei. Ein Dank für die lange Zusammenarbeit. Auch der Gin, den Sie hier sehen, ist eine Kreation eigens für uns. Der hat sich zu einem echten Renner entwickelt, auch im Einzelverkauf außer Haus. Wir haben zehn Zutaten zur Probe bekommen und konnten dann selbst den Geschmack gestalten.

Was ist dabei für ein Gin herausgekommen?
Er geht in die mediterrane Richtung, mit dem Wachholder, dem Rosmarin ...

Mediterran ist ohnehin ein Markenzeichen des Steakhauses?
Genau. Logisch stehen bei uns die Steaks aus Argentinien und Amerika im Mittelpunkt. Wir legen dazu aber auch besonderen Wert auf Frische und eine gewisse Leichtigkeit. Das sehen Sie am Gemüse und den Saisonkarten, die wir anbieten. Was man frisch bekommen kann, wird bei uns frisch verarbeitet. Seit diesem Jahr beziehen wir unser Gemüse vom Hofverkauf in Lommatzsch.

Der speziell für das Steakhaus angefertigte Gin ist zum echten Renner bei den Gästen geworden.
Der speziell für das Steakhaus angefertigte Gin ist zum echten Renner bei den Gästen geworden. © Marcel Pochanke

Es kann überraschen, dass ein Steakhaus das Gemüseangebot so herausstellt.
Leider Gottes gibt es viele Mitbewerber, die kaum Wert darauf legen. Zu einem geilen Stück Fleisch gehören Beilagen genauso dazu. Dass das Fleisch dabei im Vordergrund steht, ist aber auch klar.

Dazu kann man bei Ihnen aus neun verschiedenen Beilagen wählen?
Ne, noch mehr. Schauen Sie, es ist bei uns wie ein Bausatz. Der Gast weiß vorher genau, was er bezahlt. Das ist der Steakpreis, da sind die Beilagen enthalten aus drei verschiedenen Rubriken. Insgesamt 20 verschiedene, vom Klassiker bis zu den getrüffelten Pommes - die kosten aber einen kleinen Aufpreis.

Was sind die beliebtesten Beilagen bei freier Wahl? Doch die Pommes Frites?
Das ist ganz verschieden. Es gibt Tage, da werden fast nur klassische Pommes bestellt. Aber auch die Süßkartoffel-Pommes gehen, seit wir sie vor vier Jahren eingeführt haben, wie geschnitten Brot. Unbedingt möchte ich auch unsere Dips erwähnen: die Kräuterbutter, den Steakdip Chimichurri oder die Würzmischung Mojo. Da ist überhaupt nichts Convenience, wir machen alles selbst.

Welches ist Ihr persönliches Lieblingssteak?
Am liebsten Rib-Eye oder Rumpsteak, aber das amerikanische. Das Fleisch aus Argentinien ist schon wirklich gut. Aber noch etwas höherwertiger ist das amerikanische. Da gibt es verschiedene Kategorien was die Maserung und Fettstruktur betrifft. Die feine Maserung entsteht durch die gezielte Zufütterung von Mais.

Stehen Sie auch selbst in der Küche?
Ja, ich bin gelernter Koch. Fast jeden Tag stehe ich hier auch selbst am Grill. Über das Kochen bin ich zum Steakhaus gekommen. Anfang der 90er Jahre habe ich die Ausbildung gemacht, war dann in verschiedenen Häusern. Ich habe damals in Radebeul gewohnt und gesehen, dass es hier in Altkötzschenbroda eine gewisse Einheitsgastronomie gab - und ein Steakhaus gefehlt hat. So ist dieser Ort entstanden.

Blick an einem Sommervormittag auf das Steakhaus vom Ortskern Altkötzschenbroda aus.
Blick an einem Sommervormittag auf das Steakhaus vom Ortskern Altkötzschenbroda aus. © Marcel Pochanke

Die Preise in der Karte sind für ein Steakhaus vergleichbar moderat. Dabei meint man, dass hier in Radebeul besonders zahlungsfreudige Kundschaft wohnt...
Nee, wir sind nicht so teuer, das geht auch nicht. Und die, von denen Sie sprechen, die für Radebeuls Ruf sorgen, sind ja nur ein ganz kleiner Teil.

Wer sind Ihre Gäste?
Privatleute aus Radebeul, Geschäftsleute, die unterwegs sind. Zunehmend kommen auch Menschen gezielt aus Dresden zu uns. Und natürlich im Sommer die Touristen.

Dennoch ist ein Steakhaus doch eher ein Wintergeschäft?
Das muss man schon so sagen. Auch wenn die letzten zwei Tage gerade anders waren, durchleben wir immer ein Sommerloch von vier bis fünf Wochen. Die belebteste Zeit bei uns geht von Ende des Sommers bis Ende Frühjahr.

Sie haben dabei Ihren Außenbereich zuletzt aufgewertet?
Ja, wir haben die Corona-Zeit auch genutzt, um die Sitzbereiche schöner zu machen. Man kann vor dem Lokal am alten Ortskern sitzen, aber auch in unserem zweiten Sitzbereich. Man glaubt es nicht, obwohl wir ein großes Schild an der Straße stehen haben, finden die Gäste den oft nicht... Draußen haben wir insgesamt 60 Plätze. Und das Restaurant besitzt zwei Etagen, da finden 50 Gäste Platz.

Wie sind Sie insgesamt durch die zwei Corona-Jahre gekommen?
Es ging. Wir hatten ein To-Go-Geschäft. Und da viele Burger angeboten. Weil das so gut angenommen wurde, haben wir die dauerhaft in der Karte behalten. Dort stehen sie jetzt noch. Es sind XL-Burger mit richtig Beef. So ein Oschi (Udvari formt die Hände zu einer Bowlingkugel). Und noch einmal: Chimichurri, Barbecuezwiebeln, Käsesauce für die Burger - das machen wir alles selbst.

Innen geht es gemütlich und modern zugleich zu.
Innen geht es gemütlich und modern zugleich zu. © Steakhaus Radebeul

Auf der Karte findet sich nur ein vegetarisches Hauptgericht, Bandnudeln ...
Das ist richtig. Aber wir haben die diversen Beilagen, die Sie sich zusammenstellen können. Und einen Auflauf oder ähnliches auf Nachfrage zu machen, ist überhaupt kein Problem. Es wird oft am Telefon gefragt, ob es ein vegetarisches Angebot gibt, das können wir sofort mit Ja beantworten. Übrigens ist das eine Geschichte, die schon seit Jahren so ist, nicht erst in jüngster Zeit. Dazu kommt, dass bei uns viele Gäste Fisch bestellen. Das denkt man gar nicht. Wenn hier vier Gäste am Tisch sitzen, ist bestimmt ein Wunsch nach Fisch dabei.

Man sieht auf Ihrer Karte, dass Sie auch auf gute Weine wert legen. Ich nehme an, die kommen von den umliegenden Hängen?
Wein zum Steak ist immer eine gute Idee. Wir beziehen sie vom Coswiger Weingut Matyas.Das passt super. Dazu bieten wir argentinische und spanische Weine von Torres an. Und wo wir bei Getränken sind: Zu einem guten Essen gehört auch ein guter Espresso. Der kommt von der hiesigen Rösterei Kaffanero, das ist Spitzenqualität.

Da fällt mir noch etwas Besonderes ein: Seit fünf Jahren bieten wir auch Martinsgans an, die eigentlich nicht zum Steakhaus passt. Ein Gast hatte das aufgebracht. Die Gänsekeulen gibt es bei uns nach Vorbestellung. Ich hätte nie gedacht, wie gut das angenommen wurde! Und natürlich machen wir dazu zum Beispiel das Rotkraut komplett selbst. Aus den frisch geernteten Kohlköpfen, wie zu Omas Zeiten.

Welche Ideen haben Sie noch für das Steakhaus im Kopf?
Wenn wir den Platz hätten, würde ich gern einen Reifeschrank anschaffen. So lässt sich die Qualität und Beschaffenheit des Fleisches selbst kontrollieren. Aber dieser Plan ist da.

Steakhaus Radebeul
Altkötzschenbroda 10
01445 Radebeul

Telefon: 0351 83 14 90 0
E-Mail: [email protected]
Internet: www.steakhaus-radebeul.de 

Anfahrt:
Mit der S-Bahn bis Radebeul-Altkötzschenbroda oder Straßenbahn bis Meißner Straße, von dort ein kurzer Fußweg.
Mit dem Rad zum Beispiel über den Elberadweg.
Parkmöglichkeiten finden Sie ca. 200 m vom Restaurant auf der Festwiese an der Elbsporthalle.

Sven Udvari vor dem neu gestalteten Außenbereich im Hof des Steakhauses.
Sven Udvari vor dem neu gestalteten Außenbereich im Hof des Steakhauses. © Marcel Pochanke

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