Augusto fragt nach … im MaxiMahl, dem XXL-Restaurant in Dresden

Inhaberin Denise Madetzky hatte schon mehrere Fernsehsender im Haus. Mit Augusto spricht sie darüber, sagt aber auch, warum sich Riesenschnitzel und beschränke Öffnungszeiten so gar nicht vertragen.

Von Marcel Pochanke
Denise Madetzky ist froh, wieder länger öffnen zu dürfen. Viele Gäste brauchen diese Zeit schließlich zum Aufessen.
Denise Madetzky ist froh, wieder länger öffnen zu dürfen. Viele Gäste brauchen diese Zeit schließlich zum Aufessen. © Maximahl/PR

Dass man trotz Vor-, Haupt- und Nachspeise nicht richtig satt geworden ist, wird einem im XXL-Restaurant MaxiMahl an der Kesselsdorfer Straße in Dresden nicht passieren – so das Versprechen von Inhaberin Denise Madetzky. Es gibt vor allem deftige Speisen: Schnitzel, Burger oder Currywurst, und das in XXL-Portionen – auf Wunsch gibt es aber auch übersichtlichere Teller und sogar Fleischloses in groß – wenn, dann sollen doch wirklich alle Geschmäcker satt werden.
 
Frau Madetzky, heute wurden durch die Staatsregierungen Lockerungen beschlossen. Hebt das Ihren Optimismus für das Restaurant?
Ich glaube nicht, dass sich dadurch viel ändert. Durch die 2G-Regel sind die Gästezahlen massiv eingebrochen. Daran ändert sich nichts. Die Tests müssten allen kostenlos und unbegrenzt zur Verfügung stehen, das würde helfen. Insgesamt ist es den Menschen zu umständlich, für einen Restaurantbesucht erst in ein Testzentrum zu fahren.

Dass sich die erlaubten Öffnungszeiten von 20 auf 22 Uhr verlängern, das ist aber schon eine Verbesserung?
Auf jeden Fall! Bislang haben wir von 17 bis 20 Uhr geöffnet, das sind drei Stunden. Das ist wenig, weil wir die besonders großen Portionen haben, für die man einfach Zeit braucht... Eigentlich brauchten wir 19 Uhr schon keine Gäste mehr reinlassen. Und 15 oder 16 Uhr aufmachen bringt auch nichts, die Menschen kommen zum Abendessen.

Wie muss man sich die Mentalität aktuell vorstellen? Lassen die Leute lieber die Finger von den großen Portionen, weil sie sich nicht so aktiv bewegen wie in normalen Zeiten und das schlechte Gewissen mit am Tisch sitzt? Oder sagen sie „Jetzt erst recht!“?
Das kann ich so nicht ausmachen, das ist weitgehend wie immer. Und man muss ja nicht untätig bleiben, wenn man gewillt ist, Sport zu machen, dann geht das ja jetzt auch …

Bei Ihnen gibt es nicht nur XXL-Essen, sondern auch Getränke. Zum Beispiel der Drei-Liter-Caipirinha – wird der auch nachgefragt?
Ja, klar. Wobei das drei Liter große Bier auch mal einer allein bestellt. Beim Caipi macht man das als Gruppe, sonst geht das schief (lacht).

Ein besonderer Gag sind die Wetten, die man eingehen kann: Etwa das XXXXL-Schnitzel mit Beilagen und Getränk schaffen – und man bekommt es gratis und einen Gutschein oben drauf. Hand aufs Herz: Wie oft wird diese Wette gewagt?
Da gibt es regelmäßig Leute. Man kann es ja steigern. Die Schnitzel fangen bei 200 Gramm an, was man überall kriegt. 800 Gramm sind schon riesig. Und wer das 1,5-Kilo-Schnitzel bestellt, macht das oft nicht, weil er wirklich denkt, das schafft er. Sondern man möchte mal wissen, wie das ist und dann nimmt man den Rest mit nach Hause. Das ist bei uns Teil des Konzeptes, dass die Gäste das verpackt mitbekommen, was sie nicht aufessen können.

Verraten Sie uns, wie viele die Schnitzel-Herausforderung schaffen?
Ich denke so jeder Fünfzehnte.

Sollen wir das wirklich schreiben, oder fürchten Sie, dass das die Menschen vielleicht demotiviert?
Da bin ich auch nicht so sicher. Es ist ja für einen guten Zweck. Jeder, der die Wette eingeht, muss fünf Euro spenden. Das geht dann an das Tierheim Freital, die freuen sich sehr darüber. So kommt im Jahr ein dreistelliger Betrag zusammen, den wir dem Tierheim übergeben. Und – es schaffen ja auch Leute.

Ist das XXL-Essen wie vermutet eine Männerdomäne?
Die Wette ja, auf jeden Fall. Am 23. Januar gibt es uns 13 Jahre, in der Zeit haben es zwei Frauen probiert. Bei den Männern passiert es oft im Rahmen von zum Beispiel Junggesellenabschieden, da werden die gedrängt, sich da nicht lumpen zu lassen. Es gibt auch welche, die gezielt herkommen, weil sie das ausprobieren wollen.

Das ist ein sehr, sehr großer Burger.
Das ist ein sehr, sehr großer Burger. © Maximahl/PR

Bei den Fleischportionen kann die Vermutung entstehen, da müssen Sie Abstriche in der Qualität machen, um wirtschaftlich zu sein.
Nein, auf keinen Fall. Wir beziehen da nur regionale Produkte und alles frisch. Das ist keine Tiefkühlware, die gibt es auch nicht in den Mengen. Die Schnitzel sind keine Massenprodukte, die bekommen wir extra in Wunschgröße geliefert, bis auf die ganz großen, die schneiden wir live.

Es gibt das XXL-Essen auch außer Haus?
Wir bieten Abholung und Lieferservice über Lieferando an. Lieferando nimmt viele Prozente, die Fahrer kosten Geld. Das rechnet sich eigentlich fast nicht – aber wenn das wegfallen würde, müsste ich ganz zumachen. Für die Gäste im Haus und Abholung allein würde es sich derzeit, bei den möglichen Öffnungszeiten bis 20 Uhr, nicht lohnen.

Auf Ihrer Facebook-Seite findet sich ein Schild „Wir haben kein W-Lan, unterhaltet euch …“
Es ist Wahnsinn, was dieser Post ausgelöst hat. Das ist nicht bei uns, das habe ich wo entdeckt. Aber die Idee ist super. Darunter kamen die meisten Kommentare, die wir je zu einem Post hatten.

Und – setzen Sie das hier auch um?
Klar gibt es bei uns W-Lan. Anders ist es nicht mehr zeitgemäß. Viele Gäste bestellen das Riesenschnitzel und posten das dann, das gehört dazu. Das ist zugleich eine Werbung für uns und eine Win-Win-Situation.

Hat der Trend zur Selbstdarstellung in den sozialen Medien das Konsumverhalten im MaxiMahl verändert?
Doch, schon. Die XXXL-Riesenplatte etwa wird vermehrt bestellt, damit man sich mal damit zeigen kann.

Auch Kabel 1 war schon bei Ihnen im Haus …
Ja, für „Abenteuer Leben“- sogar zweimal. Einmal wegen des Riesenschnitzels, einmal für das Würzfleisch in einem Beitrag über die DDR-Küche. Aber nicht nur die. Punkt 12, das RTL-Magazin, Nickelodeon … Die Sender fragen immer mal. Auch „Mein Lokal, dein Lokal“ hat angefragt. Aber ich bin der Meinung, man muss nicht überall dabei sein. Dabei bin ich für alles offen, zum Beispiel fährt auch eine Straßenbahn mit unserer Werbung durch die Stadt. Und „Abenteuer Leben“ wird immer wieder ausgestrahlt, das sieht man daran, dass sich immer noch Leute melden: „Du bist im Fernsehen“, weil sie es in der fünften Wiederholung zum ersten Mal sehen.

Der Trend zu Nachhaltigkeit und Vegetarischem – geht die an Ihrem Haus spurlos vorbei?
Das Vegetarische hat zugenommen, wir haben jetzt ein, zwei Alternativen. Zum Beispiel die vegetarischen Burger-Pattys. Aber es ist nicht unser Gebiet. Wir stehen ja dafür, dass es Fleisch in großen Portionen gibt.

Gibt es Ideen, wohin sich das MaxiMahl entwickeln soll?
Da sind immer wieder Überlegungen, mal ein zweites Restaurant aufzumachen, aber das ist schwierig. Vor allem wegen der Probleme, Personal zu finden. Dann ist da jetzt auch mein kleines Baby. Also es bleibt weitgehend so. Wir schauen immer wieder, was wir an der Karte ändern, was nicht so läuft, welche Ideen wir bedienen. Zuletzt sind das Schlemmerschnitzel mit Bacon und Käse und das Spreewälder Schnitzel mit Gurken und Meerrettich neu dazugekommen.
 

MaxiMahl XXL-Restaurant

Kesselsdorfer Straße 37
01159 Dresden-Löbtau

Telefon: 0351 4107823
E-Mail: [email protected]
Internet: www.maximahl-dresden.de

Anfahrt:
Parkplätze gibt es nur auf der Nebenstraße, daher empfiehlt sich die Fahrt mit der ...
Straßenbahn: Linien 6 und 7 bis zur Haltestelle Malterstraße direkt vor dem Lokal.
Oder man nimmt das Fahrrad. Dann darf es auch das größere Schnitzel sein ...

Auch die Currywurst des Maximahl taugt nicht zur Zwischenmahlzeit. Was nicht geschafft wird, gibt's mit nach Hause. Für den nächsten Tag. Und vielleicht den übernächsten ...
Auch die Currywurst des Maximahl taugt nicht zur Zwischenmahlzeit. Was nicht geschafft wird, gibt's mit nach Hause. Für den nächsten Tag. Und vielleicht den übernächsten ... © Maximahl/PR

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