Augusto fragt nach … im Captain Hook - Restaurant am Olbersdorfer See
Inhaber Ralph Grohmann setzt ganz auf den Sommer. Er hofft, dass der Trend zum Urlaub im eigenen Land weiter anhält.
Der Olbersdorfer See ist der größte See in der Umgebung von Zittau und idyllisch zwischen der Stadt und dem Zittauer Gebirge eingebettet. Das „Captain Hook“ am Nordstrand des Sees ist die erste Anlaufstation für hungrige Bade- und Campinggäste. Auf der Karte finden sich neben erfrischenden Getränken vor allem viele hausgemachte Speisen.
Herr Grohmann, wir sind mitten im Sommer, zwei schwere Jahre liegen hinter den Gastronomen. Wie geht es dem Captain Hook?
Es ist inzwischen ordentlich angelaufen. Aber da ist Luft nach oben, gerade bei den Veranstaltungen im Frühjahr waren Gäste noch etwas zurückhaltend. Wir hoffen natürlich auf einen guten Sommer.
Ihre Internetseite gibt es auch auf Tschechisch. Wie groß schätzen Sie den Anteil tschechischer Gäste bei Ihnen?
Ich denke am See sind es bis zu 60 Prozent. Im Restaurant würde ich sagen 40 bis 50 Prozent.
Wie würden Sie die Küche des Captain Hook beschreiben?
Wir setzen auf so viel wie möglich Selbstgemachtes. Vor den Augen der Gäste zubereitet in unserem Front-Cooking-Bereich. Die hungrigen Badegäste, die zu uns kommen, wollen nicht so lange warten, danach haben wir die Karte gestaltet. Und bieten das an, was seit Langem bei uns gern gegessen und bestellt wird: Soljanka, Hähnchenwürzfleisch, Riesenschnitzel, die verschiedenen Burger… und seit dieser Woche haben wir auch zwei vegetarische Burger im Angebot.
Richtet sich Ihr Angebot speziell an Badegäste am See?
Für andere sind wir genauso da, wenn sie zu uns kommen wollen. Die richtige Saison geht von April bis September, von März bis Oktober ist das Captain Cook geöffnet. Klar ist, dass die Badesaison unsere wichtigste Zeit ist.
Den See gibt es so seit der Landesgartenschau 1999. Wann kam das Captain Hook dazu?
Wir sind seit 22 Jahren vor Ort. Also im Prinzip von Anfang an. Seit 2000 sind wir Nachmieter des Eingangsgebäudes der Landesgartenschau.
In den 22 Jahren konnten Sie die Entwicklung des Sees direkt miterleben. Beobachten Sie da Trends, was das Interesse der Menschen betrifft?
Es hat am Anfang gedauert, eine ganze Weile sogar, bis der See bekannter wurde. Wichtig war, dass sich der große Campingplatz direkt neben uns etabliert hat. Dann kam ab 2020 noch einmal ein Schub an neuen Gästen durch Corona, das hat man deutlich gemerkt. Und wir hoffen, dass es so weitergeht. Urlaub im eigenen Land ist endlich wieder salonfähig geworden.
Kommen Ihre Gäste eher aus der näheren Umgebung oder ganz Deutschland?
Wir habe Gäste aus ganz Deutschland. Viele kommen vom Campingplatz zu uns. Dazu viele aus den umliegenden Ländern und ganz Europa. Besonders, wie gesagt, von unseren Nachbarn aus Tschechien.
Sie bieten auch umfangreiches Catering an. Für wen ist das interessant?
Seit 1994 habe ich Catering am Anfang vor allem für Unternehmen angeboten. Jetzt gibt es jede Art bei uns, für die private Veranstaltung genau wie für Unternehmen oder Organisationen. Dazu können wir den kompletten Service rundherum absichern. Inklusive DJs, Technik, Bühnen – das komplette Programm.
Für das umfassende Angebot braucht man nicht wenige Mitarbeiter. Wie geht es Ihnen angesichts des Fachkräftemangels in der Branche?
Zum Glück haben wir da Konstanz. Viele Mitarbeiter sind seit 20 Jahren dabei. Natürlich gibt es den einen oder anderen Wechsel. Und dass der Bedarf im Sommer besonders hoch ist, ist klar. Das decken wir mit kurzzeitig angestellten Saisonkräften. Nicht immer ist das unproblematisch. Aber die Lage ist nicht neu, sondern schon in den letzten zehn Jahren so gewesen.
Welche Pläne und Ideen haben Sie noch für das Captain Hook?
Wir entwickeln einen besonderen Spielplatz am Biergarten. Seit einer Woche steht dort ein neues Segelboot, sechseinhalb Meter lang. Das passt thematisch zu Captain Hook, der die Einrichtung der gesamten Gaststätte prägt. Und wir möchten neue Veranstaltungsformen etablieren. Aber erst in der kommenden Saison. Das geht Schritt für Schritt.
Wenn Sie die 22 Jahre zurückblicken – würden Sie sagen, es hat sich nach Ihren Erwartungen entwickelt? Oder gab es Überraschungen?
Im Großen und Ganzen haben wir es so erwartet. Uns gibt es noch nach 22 Jahren! Das ist ein Erfolg heutzutage in der Gastronomie. Gerade wenn man, wie wir, ausschließlich von Frühjahr bis Herbst öffnet, ist es nicht so einfach durchzuhalten. Das macht rückblickend Freude.
Gab oder gibt es Überlegungen für eine Wintersaison am Olbersdorfer See?
Dafür bräuchte es hier konstant Schnee, um mit Wintersport attraktiv zu sein. Sonst würde sich das nicht lohnen. Wir haben es mit den verschiedensten Inhalten an Gastronomie und Veranstaltungen über zig Jahre versucht – es hat schlussendlich nicht funktioniert.
Haben Sie für die Entwicklung des Sees und des Zittauer Gebirges Wünsche?
Wichtig ist, dass man nicht stehen bleibt und weiter investiert, um den See attraktiver zu machen. Der Weg ist vorgezeichnet. Das gemeinsame Projekt von Zittau und Olbersdorf, den See und den Westpark zu verknüpfen, sehe ich positiv. Es bewegt sich damit wieder etwas. Und hier am See hat sich immer was bewegt.
Restaurant Captain Hook
Zur Landesgartenschau 1
02785 Olbersdorf
Telefon: 03583 696285
E-Mail: [email protected]
Internet: captain-hook.de
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