Augusto fragt nach … im Café Luk in Dresden-Bühlau
Inhaber Gregor Naehring verbindet guten Kaffee, spielende Kinder und saisonale Küche. Was ihm dabei wichtig ist – und was er für 2022 wünscht.
Das Café Luk hat sich das Motto „Kaffeeduft und Kinderlachen“ gegeben. Hier sollen sich Groß & Klein gleichermaßen wohlfühlen. In einer großen und hellen Spielecke können sich die kleinen Gäste beschäftigen, während die Größeren bei einem guten Mittagessen oder hausgemachtem Kuchen die Seele baumeln lassen.
Herr Naehring, die aktuelle Corona-Lage stellt jeden Gastronomen vor spezielle Herausforderungen. Wie würden Sie Ihre beschreiben?
Es ist schwierig. Es funktioniert bei mir nur mit den staatlichen Hilfsgeldern. Dabei ist es mit der Überbrückungshilfe III Plus nicht besser geworden, da nur anteilig Fixkosten übernommen werden. Ich selbst habe für mein Leben die letzten zwei Monate nichts herausnehmen können. Durch die 2G-Regelung im November sind die Gästezahlen noch einmal um 30 Prozent zurückgegangen. Dabei haben wir Glück, dass wir nicht auf Touristen angewiesen sind wie andere in der Innenstadt. Ich habe viele Stammgäste, die hier leben und arbeiten und uns zum großen Teil weiter besuchen, auch wenn sie vielleicht das Essen nur abholen.
Sie haben auch ein Außer-Haus-Angebot?
Ja, wir haben einen kleinen Lieferservice angeboten. Jedoch holten unsere Gäste die bestellten Gerichte meistens persönlich ab - so gab es zum Essen noch ein Lächeln dazu.
Haben Sie für die Abholung das Angebot verändert?
Wir überlegen schon, welche Gerichte geeignet sind, um zum Beispiel zu einem späteren Zeitpunkt zu Hause, wenn die ganze Familie zusammenkommt, aufgewärmt zu werden. Auf Kurzgebratenes etwa verzichten wir dann.
Dabei fällt bei Ihnen die Schließzeit nach 20 Uhr nicht ins Gewicht, weil Sie vor allem tagsüber öffnen. Wie beschreiben Sie die Idee vom Café Luk?
Die Hebammenpraxis über dem Café ist mein Vermieter. Von Anfang an stand fest: Es soll ein kinderfreundlicher Ort sein. So hat mein Vorgänger das Café nach seinem Sohn benannt, ich habe den Namen übernommen. Unser Alleinstellungsmerkmal hier ist die offene Spielecke, ein Teppich für Babys. Muttis und Vatis mit ihren Kleinen treffen sich hier, aber natürlich nicht nur. Das Café Luk soll ein generationsübergreifender Treffpunkt des Viertels mit warmer und freundlicher Atmosphäre sein. Was mich betrifft: Ich wollte damals aus der Nachtgastronomie raus, auch am Wochenende und abends mal frei haben und auf die Tagesseite gehen.
Sie setzen dabei stark auf Bio-Lieferanten?
Ja, fast nur. Viel ist Bio oder sogar Demeter und kommt beispielsweise vom Hof Malitzsch, Bio-Fleischerei Mörl, Hofgut Kaltenbach und Gartenbau Kießlich, um nur einige zu nennen. Auch die, die kein Siegel tragen und in der Region auf natürliche Weise arbeiten sind unsere Lieferanten. Wir wollen das Café nicht als Bio kommunizieren, da dies für uns ein zu aufwendiger Prozess ist. Es macht großen Spaß, mit den Produzenten je nach Saison zu arbeiten. Da ruft man an, es heißt, bei uns ist dieses oder jenes nächste Woche so weit, und wir können die Karte danach planen und entwickeln.
Der Hang zu Bio-Lieferanten – ist das Ihre persönliche Neigung oder spricht das gezielt die Nachfrage im Café an?
Es ist meine Haltung und die unserer Gäste. Natürlich ist es nicht so einfach zu kalkulieren. Mittags möchten die Menschen nicht so viel Geld fürs Essen ausgeben wie etwa abends. Ich will das Konzept trotzdem beibehalten. Es muss sich dann jeder überlegen: Will ich etwas mehr für diese Qualität ausgeben – oder eben nicht.
Ihr Angebot ist auch weitgehend vegetarisch, wie der Blick auf die Wochenkarte nahelegt?
Wir haben viele Suppen, die sind fast nur vegetarisch. Zusätzlich steht immer ein Salat, ein weiteres vegetarisches Gericht und ein Fleisch- oder Fischgericht auf der Wochenkarte. Gern kochen wir auch vegan. Und auch selbstgebackene Kuchen und Waffeln sowie hausgemachte Limonaden und selbstgemachtes Eis dürfen in einem Café nie fehlen.
Wer sucht die Gerichte für die neue Wochenkarte aus?
Meistens machen wir das im kleinen Team gemeinsam. Ich bin immer involviert und berücksichtige auch Wünsche unserer Gäste. Der Montag ist immer der spannendste Tag, weil vieles neu auf der Karte steht. Und ab Dienstag machen wir uns schon Gedanken für die nächste Woche.
Wie würden Sie die Küche im Café Luk überschreiben?
Mmh. Saisonal und international verwirklicht mit regionalen Produkten und persönlicher Note: So bereiten wir diese Woche handgemachte Vietnamesische Reis-Crêpes gefüllt mit saisonalem Gemüse zu. Nächste Woche wird es deftig dänisch mit Schwarzwurzel und Steckrüben-KartoffelStampf.
Man kann das Café auch mieten?
Ja, gern halb- oder ganztags. Da ist natürlich Sonnabend der gefragteste Tag – wenn anders als jetzt die Möglichkeit besteht, sich in kleinem oder großem Rahmen zu treffen. Bis zu 40 Personen können im Café Luk feiern. Und wenn doch zu Hause gefeiert werden soll, wir bieten auch Caterings an.
Es gab auch schon Musikabende und andere Veranstaltungen bei Ihnen. Ist da für die Zukunft etwas geplant?
Unbedingt! Leider sind Planungen derzeit schwierig, aber wir werden informieren. Die Ideen reichen von Cocktail-Abend über Lesungen bis Barbecue. Was leider lange ausfallen musste, war unser Sonntagsfrühstück mit Brunchbuffet. Ich bin Optimist und habe vor, dies ab 30. Januar wieder aufleben zu lassen. Wir freuen uns über jede Reservierung.
Welche Pläne gibt es sonst für das Café?
Die Kücheneinrichtung soll modernisiert werden. Da warten wir gerade auf Angebote – ein spannender Prozess. Und ich habe Lust, das Café mal abends auszuprobieren, vielleicht an zwei oder drei Abenden im Jahr. Da können wir neue Gäste ansprechen und unsere Stammgäste überraschen und dies auch in unserem kleinen Außenbereich mit drei Tischen, der im ersten Corona-Lockdown entstanden ist.
Welchen Wunsch geben Sie uns für das neue Jahr 2022 mit?
Ganz klar, dass die neue Corona-Variante die Einleitung des Endes der Pandemie ist. Dass es durch sie wirklich leichtere Verläufe gibt und wir wieder eine gewisse Normalisierung der Lage erleben.
Café Luk
Grundstraße 174
01324 Dresden
Telefon: 0351 65399150
E-Mail: [email protected]
Internet: cafe-luk.de
Anfahrt: Mit der Straßenbahn Linie 11, Haltestelle Grundstraße.
Parkplätze sind hinter dem Haus nutzbar.
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