Augusto fragt nach … bei Mat’s fresh and toasted im Elbe Park Dresden
Inhaber Matthias Seiler braucht keine bekannte Kette im Rücken, um Subs anzubieten. Warum er findet, dass die schnellen Sandwiches zu unrecht unter dem Radar der Food-Trends laufen.
Das Mat’s Fresh im Food-Court des Dresdner Elbe Parks feiert in diesem Jahr zehnjähriges Bestehen. Vor allem gibt es hier frische Sub-Sandwiches, die ihren Namen in den USA wegen ihres U-Boot-förmigen Aussehens bekamen. Belegt werden sie mit Aufschnitt, Fleisch oder vegetarisch. Immer wieder gibt es saisonale Varianten, gerade zum Beispiel das Sub mit frischem Spargel und Schinken. Das Brot wird mehrmals täglich vor Ort gebacken, das Gemüse kommt direkt vom Markt. Auch Wraps und kleine Naschereien hat Inhaber Matthias Seiler im Angebot.
Herr Seiler, seit zehn Jahren gibt es das Mat’s nun hier. War es die richtige Entscheidung damals, mit Ihrem Laden in den Elbe Park zu gehen – würden Sie es wieder tun?
Mit dem Wissen von jetzt – nein. Für einen Einzelkämpfer wie mich ist es ziemlich viel Risiko, vor allem die langen Vertragslaufzeiten. Das kostet schon Kraft. Mein Vertrag von zehn Jahren läuft aus, ich bin gerade in Verhandlungen.
Aber Sie wollen schon noch weitermachen?
Freilich. Mittlerweile gibt es auch kürzere Laufzeiten.
Als Speiseanbieter hier im Elbe Park – wirkt sich Corona da anders aus als bei den Gastronomie-Kollegen in der Stadt?
Was soll ich sagen? Ich hab’s überlebt. Es war in der Zeit sehr schwierig, die Leute bei Laune zu halten. Sie waren von den Beschränkungen ohnehin genervt. Glücklicherweise haben wir ein Konzept, das sehr auf Mitnahme von Speisen beruht. Da trifft es nicht so hart, als wenn man komplett schließen müsste. Die Einkäufer im Elbe Park kommen gern zu uns. Aber wir sind, das muss man berücksichtigen, nicht der Hauptgrund, warum die Leute hier sind.
Ist die Resonanz jetzt wieder gut, oder kommen die Gäste noch verhalten?
Inzwischen geht es gut. Man hat viele Stellschrauben, muss ständig schauen und was verändern, um interessant zu bleiben.
Gerade im Bereich der Sub-Sandwiches gibt es viele Läden, die zu Ketten gehören, Einzelkämpfer sind da eher selten.
Ja, und was man schnell übersieht: Neben dem Primus Subway, der den Ton angibt, gibt es noch 20 oder 30 weitere kleinere Ketten, die auch wieder 20 oder 30 Läden haben. Sie bieten aber eine gute Orientierungshilfe, was man machen kann und nicht machen sollte.
Grenzen Sie sich von den bekannten Ketten bewusst ab oder nutzen Sie eher deren Fahrwasser?
Mit Subway zum Beispiel hat das, was wir machen, so gut wie nichts zu tun – auch wenn es nicht so aussieht. Wir bieten die Subs so an, wie es zusammenpasst. Die Kunden werden nicht mit zehntausend Abfragen überfordert. Man sieht schnell alles, was dazugehört – und vor allem auch den kompletten Preis, was es kostet. Bei Subway ist die Zusammenstellung schnell Stress, das ist wohl auch gewollt. Bei uns lassen wir auf Wunsch auch die volle Wahl, aber wir bieten auch unkompliziert das komplette Sub an.
Wie sind Sie zum Sub gekommen? Sind Sie Amerika-Fan, oder gab es das einfach noch nicht?
Amerika-Fan, das kann man so sagen. Es ist ein schnelles und richtig gutes Essen, aber leider unterprivilegiert.
Unterprivilegiert? Erklären Sie uns das bitte.
Ich meine im Vergleich zum Burger. Der liegt voll im Trend, ein Hype, der an den Sandwiches vorbeigegangen ist. Dabei ist der immer dasselbe, nur mit verschiedenen Saucen. Das Sub landet genauso auf der Hand, bietet aber viel mehr Vatiationsmöglichkeiten gerade für frische Produkte.
Warum sind Sie damals in den Elbe Park gegangen?
Ich wollte vielem aus dem Weg gehen, zum Beispiel in der Neustadt. Dort verfängt ein Angebot oft erst im zehnten Anlauf.
Wohin geht der Trend bei den Subs?
Mit den Trends in der Gastronomie ist das so ein Ding. Das Gute ist, ich bin keine Kette, kann also sofort reagieren. In letzter Zeit nehmen wir viele vegetarische Sachen rein, das ist sicher ein Trend, der da ist. Ein neues Sub ist startklar, eines mit Falafelbällchen. Wir testen derzeit auch einen neuen Käse.
Die Versuche finden alle hier in der kleinen Küche statt?
Ja, freilich. Das Neueste bei uns sind die Pommes – eine gesunde Variante mit deutlich weniger Fett, gebacken im Speed-Ofen, der kein Fett braucht. Oder ein gesunder Trend wie unser Vollkornbrot, das geht super, dabei war es früher ein Ladenhüter.
Gibt es noch weitere Pläne und Ideen?
So, wie es ist, lastet es mich voll aus. Dazu kommt, in der Corona-Zeit habe ich noch eine große Tankstelle übernommen. Das ist, egal was passiert, etwas wirklich Krisensicheres.
Haben Sie selbst ein Lieblings-Sub aus Ihrem Mat‘s?
Sie sehen mich, ich esse alles durch, um zu sehen, dass die Qualität stimmt.
Mat’s fresh and toasted
Elbe Park Dresden
im Food Court im Obergeschoss
E-Mail: [email protected]
Internet: mats-fresh.de
Alle Interviews mit Gastronomen im und nach dem Lockdown finden Sie hier.