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Augusto fragt nach ... im ElbeGarten am Blauen Wunder

Der traditionsreiche Gasthof Demnitz stand Jahrzehnte leer. Erst seit ein paar Tagen wird das Haus wieder lebendig. Später als ursprünglich geplant, sagt Andreas Wünsche. Das lag zuletzt auch an Corona. 

Von Frank Oehl
Augusto fragt nach ... im ElbeGarten am Blauen Wunder
Geschäftsführer Andreas Wünsche freut sich auf die Gäste im wiedereröffneten ElbeGarten. © PR/ElbeGarten

Seit immerhin 400 Jahren gibt es Belege für eine Gastronomie an der Elbe bei Loschwitz. Geradezu berühmt wurde im 19. Jahrhundert der Gasthof von Friedrich Ernst Demnitz, der ihm auch den noch heute geläufigen Namen gab. Die Glanzzeit endete mit der DDR. Viele Heranwachsende in Dresden erlebten hier noch ihren Tanzstundenball, bevor in den 70er Jahren erst der Saal und dann das ganze Hotel, das zuletzt Studentenwohnheim war, dem Verfall preisgegeben wurde. 2006 übernahm die W.O.K. Gastronomie und Catering GmbH & Co. KG das Objekt als Mieter. Zunächst wurde nur der beliebte Biergarten weiterbetrieben. Seit ein paar Tagen aber ist der ElbeGarten wieder eröffnet, bestätigt WOK-Geschäftsführer Andreas Wünsche.

Herr Wünsche, was lange währt wird gut?
Das hoffen wir. Im Grunde hat es 15 Jahre gedauert, den Gasthof wieder vollkommen in Schuss zu bringen. Die Gründe für die vielen Verzögerungen sind vielfältig. Zuletzt hat uns zu allem Überfluss auch noch Corona die Eröffnungsfeier verdorben.

Wie das?
Ursprünglich wollten wir Ostern 2020 wieder starten. Zunächst ist uns im März 2020 ein Wasserrohrbuch dazwischen gekommen. Die Arbeiten am neu zu verlegenden Parkett aus italienischer Eiche, das zunächst nicht lieferbar war, zogen sich bis in den September hin. Der nächste mögliche Eröffnungstermin war dann in der ersten Novemberwoche. Und genau da gab es den zweiten Lockdown. Also war es wieder nichts mit dem Neustart.

Was zeichnet den neuen Elbegarten aus?
Vor allem viel Platz. Unsere Gäste können auf insgesamt 520 Quadratmeter ein tolles Ambiente genießen. Für die Inneneinrichtung sorgte die Architektin Annette Katrin Seidel. 160 Plätze im Innern und noch mal 100 Plätze auf der Terrasse stehen zur Verfügung. Zurzeit nur im Außenbereich, versteht sich.

Wie würden Sie Ihr kulinarisches Angebot charakterisieren?
Der Name ElbeGarten ist auch hier Programm für die Küche. Frisches aus der Region, gern auch Fisch, je nach Saison – wir nennen es Elbterrane Küche der besonderen Art. Dazu Klassiker der regionalen Küche, diese jedoch neu interpretiert. Und natürlich wird das Team um den kreativen Küchenchef Tobias Ehle die Wünsche der Gäste gern erfüllen.

Den vielfach beklagten Fachkräftemangel gibt es bei Ihnen nicht?
Das ist ein Thema der ganzen Gastro-Branche. Da machen wir keine Ausnahme. Unser Kernteam umfasst 25 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Wir mussten sie monatelang in Kurzarbeit schicken. Im Großen und Ganzen haben sie die Treue gehalten. Das macht man nur, wenn man mit Lust und Liebe Gastronom ist. Darauf setzen wir auch in Zukunft. Deshalb sind wir immer auf der Suche, unser Team in Küche und Service zu verstärken. Insbesondere möchten wir in diesem Jahr auch wieder Azubis in diesen Bereichen für unser Objekt gewinnen.

Auch während der jahrzehntelangen Schließzeit des Restaurants wurde der Biergarten an der Elbe stets weiter betrieben. Hat das auch in der Corona-Zeit etwas gebracht?
Er hat uns über den Sommer 2020 geholfen, ganz klar. Das Wetter war gut, wir konnten trotz der Hygiene-Einschränkungen im Selbstbedienungsbetrieb ordentlich wirtschaften – mit 400 Sitzplätzen und unserem neuen Schankhaus. Der Biergarten ist bereits seit Pfingsten wieder offen. Leider spielte zuletzt das Wetter gar nicht mit.

Was wünschen Sie sich für die Zukunft?
Dass wir endlich wieder unserem Beruf ohne Einschränkungen nachgehen können. Es gibt nichts Schöneres für uns, als zufriedene Gäste, die ohne Zugangsbeschwernisse zu uns kommen können. Dazu gehört freilich auch, dass wir Gastwirte nicht länger auch Polizei und Ordnungsamt spielen müssen. Das ist für beide Seiten einfach nur belastend.

Der Gasthof Demnitz war früher auch für seine Auftritte bekannter Künstlerinnen und Künstler berühmt. Wollen Sie daran anknüpften?
Unbedingt. Wir wollen uns auch wieder als Standort für Live-Kultur etablieren. Auch diese Branche hat ja besonders unter dem Stillstand gelitten. Wir starten am 4. Juni mit den NotenDealern aus Dresden. Die vierköpfige Comedy-Pop-Gruppe ist ab etwa 18 Uhr auf der Terrasse im Elbegarten zu erleben. Man darf gespannt sein.

Gasthof ElbeGarten
Friedrich-Wieck-Straße 18
01326 Dresden
www.elbegarten.de
Tel. 0351/2106443

Alle Interviews mit Gastronomen im Lockdown finden Sie hier.

Weitere Restaurants finden Sie in unserem Augusto Restaurantfinder.

Der Gasthof Elbegarten wurde neu gestaltet. Neben 160 Plätzen im Innern stehen auch 100 Plätze im Außenbereich zur Verfügung.
Der Gasthof Elbegarten wurde neu gestaltet. Neben 160 Plätzen im Innern stehen auch 100 Plätze im Außenbereich zur Verfügung. © PR/ElbeGarten
Im Biergarten mit Selbstbedienung finden sogar bis zu 400 Gäste Platz.
Im Biergarten mit Selbstbedienung finden sogar bis zu 400 Gäste Platz. © PR/ElbeGarten
So romantisch kann ein Abend im ElbeGarten am Blauen Wunder sein.
So romantisch kann ein Abend im ElbeGarten am Blauen Wunder sein. © PR/ElbeGarten