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Augusto fragt nach … bei Sushi und Wein in Dresden und Radebeul

Wolfgang „Wolle“ Förster über Not und Tugend, lokale Künstler und die Suche nach einem zentralen Haus.

Von Marcel Pochanke
Wolfgang "Wolle" Förster in seinem Revier.
Wolfgang "Wolle" Förster in seinem Revier. © PR/sushiundwein

Inhaber Wolfgang „Wolle“ Förster machte während der Pandemie aus der Not eine Tugend. Und nutzte ein Sushi-Restaurant nebenbei zur Förderung lokaler Künstler. Was ihm aber fehlt, ist DIE Immobilie für ein neues, zentrales Haus. Emotional wird er, wenn es um die Anstellung von Migranten geht.

Sushi ist eine Leidenschaft.
Sushi ist eine Leidenschaft. © PR/sushiundwein

Herr Förster, Ihr Sushi-Lieferdienst, für den Sie auch Dresdner Taxi-Fahrer aus der Pandemie-Pause holten, hat einige Bekanntheit erlangt. Sie haben die zwei Zwangsschließungen wegen Corona also gut überstanden?
Ja, wir haben sofort umgestellt auf Lieferung, schon in der ersten Phase. Das half nicht nur wegen der Umsätze. Es war auch ein enormer Werbefaktor für uns. Und wir konnten unser Personal voll einsetzen, obwohl alle drei Filialen von „Sushi und Wein“ zu waren. Wir haben mehr Umsatz gehabt als vorher. Und während der Pandemie die Gehälter für unser Personal erhöht, auch damit sie bleiben.

Konnten Sie das Niveau halten, als es wieder regulär losging?
Ja, es lief extrem gut. Wir haben unser Haus in Radebeul wieder aufgemacht, weil es sich mit dem Freibereich und Biergarten besonders anbietet. Auch dort lief es zuletzt besser als vor Corona. Und der Lieferdienst ist ja weiter da. In der Maxstraße, unserem eigentlichen Stammsitz, ging es noch nicht wieder los. Das liegt an den räumlichen Gegebenheiten. Wir planen mit dem 1. Oktober. Was jetzt dazukommt, ist, dass wir über 1.000 Gutscheine für unsere Sushi-Kurse abarbeiten müssen, die wir ja lange nicht durchführen konnten. Da bauen wir Extra-Termine ein.

Wie erklären Sie sich, dass der Lieferdienst so bekannt und letztlich erfolgreich war?
Wir haben drei Sushi-Autos wirkungsvoll beklebt. Und dann lief es redaktionell gut. Sehen Sie, wir haben dann die Aktion gestartet, dass Künstler, denen es wirklich nicht gut ging, am Fenster gespielt haben für die, die ihr Sushi abholen kamen. Die haben 500 Euro dafür bekommen, das kam auch wieder rein. Beim Konzert von Tom Reichel standen unten vor dem Restaurant 60 Fans – mit Maske und Abstand. Und das alles wurde natürlich von den Medien aufgegriffen und hat uns bekannter gemacht. Ich lebe ja wie Carl Lagerfeld: „Gib das Geld zum Fenster raus, dann kommt es durch die Tür wieder rein.“

Lief es bei all Ihren Aktivitäten so gut?
Für die Nachtbar, die Spielhallen, die Bistros war das schon problematisch. Die waren schlicht zu. Aber die Hilfen waren sensationell, das muss ich sagen - auch wenn die Auszahlung mal etwas gedauert hat. Klar hingen die vom Vorjahresumsatz ab, aber wer da ordentlich gewirtschaftet hatte, für den lief das.

Gibt es demnächst ein viertes Sushi und Wein?
Ich würde gerne noch eins eröffnen. Aber ich suche nach dem passenden Lokal. Ich würde es nicht mieten, nur kaufen. Und äußerlich komplett asiatisch gestalten. Bis jetzt habe ich nichts Schönes in guter Lage gefunden.

Wolle Förster und Sushi – ist das eine persönliche Leidenschaft oder schlicht eine gute Geschäftsidee?
Es ist klar eine Leidenschaft. Weil ich jeden Immobilienmakler oder Anwalt beneide, wie sie ihr Geld machen. Ich muss 12.000 Rollen per Hand herstellen für 10.000 Euro Umsatz. Aber das merken die Leute, dass es eben ums Sushi geht. Deswegen gibt es in den Restaurants auch nur das Sushi, nichts Anderes.

Ich nehme an, ein Sushikoch ist schwer zu kriegen?
Ja, richtig schwer. Aber – hier leben die Ausländer, teils fünf Jahre auf Duldung. Bekommen ihr Geld vom Staat und wollen das gar nicht. Aber sie kriegen keine Arbeitserlaubnis! Bei uns haben sich Asiaten gemeldet, Afghanen, ein Pakistaner. Die sind wirklich gut. Aber wir dürfen sie nicht anstellen. Dabei ist es doch so, wenn du zum Griechen gehst, willst du von einem Griechen bewirtet werden. Und wenn du Sushi isst, willst du auch Asiaten sehen. Die haben sich nichts zu Schulden kommen lassen, haben Deutsch gelernt. Integration geht doch über Zugang zum Arbeitsmarkt. Ich verstehe das nicht!

Wie geht es mit Sushi und Wein weiter?
Wir haben dank der Digitalisierungs-Unterstützung in der Pandemie angefangen, unsere Kasse zu modernisieren. Künftig kann man alles online bestellen, das Telefonieren raubt so unglaublich viel Manpower. Und dann ist da der Plan für einen zentralen Laden. Eine Anlaufstelle, wie bis jetzt in der Maxstraße war. Aber das ist zu zerstückelt. Das Neue soll ein Hingucker sein. Doch wir suchen weiter.

Auch die Einrichtung ist besonders.
Auch die Einrichtung ist besonders. © PR/sushiundwein

Sushi und Wein

Dresden-Altstadt
Maxstraße 1, 01067 Dresden,
Tel. 0351-30707510

Radebeul
Schumannstraße 11, 01445 Radebeul,
Tel. 0351-30707540

Dresden-Gittersee
Potschappler Straße 4, 01189 Dresden
Tel. 0351-30707520

Internet: www.sushi-und-wein.de
E-Mail: [email protected]

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