Spaziergang der Woche: Sachsens Weinberge

Route: S-Bahnhof Radebeul Ost – Spitzhaustreppe – Bismarckturm Radebeul – Spitzhaus – Blechburg (ca. 5 Kilometer)

Wanderung an Weinhängen - das ist diesmal unser Tipp.
Wanderung an Weinhängen - hier der Blick zum Spitzhaus. © Susann Schröder

Wenn nicht jetzt, wann dann? In einer Zeit, in der Theater, Schwimmbäder und Co. geschlossen sind, nutzen viele die Situation, um mal wieder etwas Neues auszuprobieren. Die einen lernen stricken, andere backen (Bananen-)Brot. Viele verbringen zudem momentan auch wieder mehr Zeit in der Natur. Spaziergänge an der frischen Luft tun gut und lassen sich ganz prima auch mit ein wenig Kultur verbinden. Dafür machen wir Vorschläge:

Diese Woche geht es nach Radebeul. Neben Meißen ist Radebeul wohl einer der bekanntesten Orte im sächsischen Weinanbaugebiet. Dabei ist das Weinanbaugebiet Sachsen nicht nur das östlichste, sondern auch eines der kleinsten Weinanbaugebiete Deutschlands. Von Dresden ausgehend, streckt sich der Weinbau entlang der sonnigen Hänge des Elbtals über Radebeul nach Meißen. Eine Urkunde belegt, dass erstmals im Jahr 1161 in Meißen ein Weinberg angebaut wurde. Die Böden der Steilhänge und das Kontinentalklima bieten dabei optimale Bedingungen.
Dabei ist die Historische Weinberglandschaft Radebeul nicht nur für Weinliebhaber:innen ein beliebtes Ausflugsziel, sondern eignet sich auch ganz hervorragend für Spaziergänge. Die Radebeuler Weinberge bilden das Zentrum der rund 60 Kilometer langen Sächsischen Weinstraße, die unter anderem an Pirna, Schloss Pillnitz und Schloss Proschwitz vorbeiführt.

Wir starten am S-Bahnhof Radebeul Ost. Von dort aus geht es über die Nizzastraße und Hoflößnitzstraße in Richtung Spitzhaustreppe. An der Nizzastraße liegen einige unter Denkmalschutz stehende Gebäude - spätklassizistische, landhausartige Wohnhäuser. Auch Karl May wohnte hier, bevor er in die Villa Shatterhand zog, die heute zum Karl-May-Museum gehört.
 
Nun liegen die Treppenstufen der Spitzhaustreppe vor uns. Diese führt uns u.a. vorbei am Weinberg Goldener Wagen. Wussten Sie, dass jährlich der Spitzhaustreppenlauf stattfindet? Der „Sächsische Mount Everest Treppenmarathon“ gilt sogar als einer der härtesten Treppenläufe der Welt. Dabei geht es insgesamt 100 Mal die Spitzhaustreppen auf und ab. Insgesamt knapp 79.400 Stufen, die es zu bezwingen gilt. Inklusive der zwei verlängerten Runden an den beiden Enden der Treppe, ergibt das eine Doppelmarathondistanz von 84,39 Kilometern und insgesamt 8848 zu bezwingende Höhenmetern.
 
Auch wenn die Bänke und Rastmöglichkeiten entlang der Treppe zum Verweilen einladen, lohnt sich der Weg nach oben. Sie erreichen den Bismarckturm, ein ebenfalls beliebtes Ausflugsziel in dem Gebiet. Und auch das unmittelbar in der Nähe liegende Spitzhaus ist denkmalgeschützt und durch seine markante Lage an der Hangkante ein Wahrzeichen der Stadt Radebeul.

Blick vom Spitzhaus auf Dresden und das Elbtal.
Blick vom Spitzhaus auf Dresden und das Elbtal. © Susann Schröder

Genießen Sie dort oben angekommen die Aussicht über das Elbtal bis nach Dresden. Von dort aus geht es weiter in Richtung Wahnsdorf. Über Altwahnsdorf und den Graue-Presse-Weg erreichen Sie die Blechburg. Ein ruinöser, ehemaliger Aussichtsturm, der im Wald oberhalb der Villa Jägerberg steht. Hier endet unser Spaziergang der Woche. Wenn Sie noch ein wenig Zeit haben, empfehlen wir Ihnen einen Abstecher zum Schloss Wackerbarth (von der Blechburg aus knapp fünf Kilometer). Auch rund um das Sächsische Staatsweingut lässt es sich hervorragend spazieren.
 
Spaziergänger, die auch ganz gern mal mit dem Rad unterwegs sind, kombinieren diese Woche einfach unseren Spaziergang mit einer Radtour. Von Dresden aus erreichen Sie Radebeul ganz wunderbar über den Elberadweg. 

Schloss Wackerbarth bietet auch schöne Spaziermöglichkeiten.
Schloss Wackerbarth bietet auch schöne Spaziermöglichkeiten. © Sächsisches Staatsweingut GmbH

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