Einst Nationalspieler, heute Fernsehreporter

Lutz Lindemann sorgte zu DDR-Zeiten mit einem Vereinswechsel für Furore im Ost-Fußball. Heute kommentiert er das Geschehen aus anderer Sicht.

Lutz Lindemann bestritt 21 Spiele für die DDR-Nationalmannschaft.
Lutz Lindemann bestritt 21 Spiele für die DDR-Nationalmannschaft. © Foto: Archiv

Schönfeld. Wer den Namen Lutz Lindemann hört, denkt zuallererst an den FC Carl Zeiss Jena, bestenfalls noch den FC Rot-Weiß Erfurt. Dass der heute 73-Jährige eigentlich in Sachsen-Anhalt das Fußballspielen gelernt hat, wissen wohl nur absolute "Chronisten". Aber tatsächlich spielte Lindemann in seiner Jugend bei der BSG Aufbau/Empor Halberstadt und dem 1. FC Magdeburg beziehungsweise dessen Vorgängerclub SC (Aufbau) Magdeburg. 1967 ging er zurück in seine Heimatstadt und dort zur BSG Lokomotive Halberstadt, kam über die Zweitvertretung des BFC Dynamo und die BSG Motor Nordhausen West im Frühjahr 1971 zum FC Rot-Weiß Erfurt. Bis 1977 spielte er in der Blumenstadt, wechselte dann zum Thüringer Erzrivalen nach Jena.

Der damalige Co-Trainer der Zeiss-Städter soll ihn privat eingeladen und den Wechsel "schmackhaft" gemacht haben. Mit einem Trabant voller Früchte soll sich Lindemann auf den Weg zurück nach Erfurt gemacht haben. Für den Wechsel sei ein "Handgeld" von 15.000 DDR-Mark gezahlt worden. So oder so: In Erfurt machte sich Lutz Lindemann damals damit keine Freunde.

Aber wie war das nun tatsächlich? Uwe Karte, Moderator des Schönfelder Fußballabends, wird diese und andere Anekdoten aus dem Leben des 205-fachen Oberligaspielers (42 Tore) sicherlich "herauskitzeln". Der Talk im Schloss findet am 29. September statt.

Dann wird es sicherlich auch um seine Karriere in der Nationalmannschaft gehen. 21 Einsätze absolvierte Lutz Lindemann zwischen 1977 und 1980, erzielte zwei Treffer.

Nach seiner Spielerkarriere begann er eine Trainerlaufbahn. Im Juli 1989 ging er zurück nach Jena, wo er die Funktion des Mannschaftsleiters übernahm. Von 1992 bis 1995 war Lindemann Trainer beim FC Erzgebirge Aue, später danach Manager bei den Veilchen. Weitere Stationen folgten ab 1998 als Manager. Noch einmal kehrte er nach Jena zurück: 2007 als Sportlicher Leiter in Jena, ab 2008 als Chefscout. Danach trennten sich die Wege. Die Sportfreunde Siegen, der FC Viktoria 1989 Berlin sowie der kosovarische Erstligist KF Prishtina waren weitere Funktionärsstationen.

Inzwischen hat Lutz Lindemann die "Seiten gewechselt", ist wöchentlich als Fußball-Experte bei "Sport im Osten" zu sehen und zu hören. Was er vom heutigen sportlichen Geschehen hält - auch das wird er sicherlich in Schönfeld erzählen.

Fußballabend: 29. September, Schloss Schönfeld, Beginn 19 Uhr, Eintritt: 12 Euro