Country-Star Tom Astor ist wieder da - in der Coswiger Börse

Tom Astor wurde im Februar 80, auf der Bühne steht er seit sechs Jahrzehnten. Am Freitag spielt der gestandene Sänger in Coswig in der Börse.

Einsamer Cowboy: Tom Astor auf der Bühne.
Einsamer Cowboy: Tom Astor auf der Bühne. © Andreas Weihs

Von Andreas Weihs

Coswig. Tom Astor gilt längst als Institution in der deutschsprachigen Countrymusic. Sechs Jahrzehnte steht der Singer/Songwriter bereits auf den Konzertbühnen, ist landauf, landab und auch darüber hinaus sehr erfolgreich unterwegs. Mit seinen Songs schlug er schon immer eine Brücke zwischen Deutsch- und US-Country. Sogar im Musik-Mekka Nashville ist er zu einer festen Größe geworden. Dort trat er als erster deutscher Sänger in der legendären Grand Ole Opry auf, einer geschichtsträchtigen Konzerthalle. Er sang gemeinsam mit zahlreichen Weltstars und teilte sich die Bühne sogar mit den legendären Highwaymen Willie Nelson, Waylon Jennings, Kris Kristofferson und Johnny Cash. Tom Astor kann auf eine im deutschen Raum einzigartige Karriere zurückblicken. Am Freitag, 29. September, kommt der Country-Star zu einem Konzert in die Börse nach Coswig.

Wir sind wieder da!

2023 ist für Tom Astor ein Jahr großer Jubiläen. Nicht nur sein 60. Bühnenjubiläum ist ein Grund zum Feiern, erst vor Kurzem durfte der Sänger seinen 80. Geburtstag feiern und belohnte sich dafür mit einem neuen Album. Passender Titel: „Wieder da“. Es ist das erste mit neuen Songs seit mehr als fünf Jahren, eine lange Zeit, die Tom Astor selbst so erklärt: „In dieser Zeit waren die Interpreten allein durch Corona drei Jahre lang sehr zurückhaltend, reisen, Promotion und Auftritte waren nicht mehr möglich.“ Auch wenn heutzutage der Wert der Musik immer mehr abnimmt, weil sie oft überall und auch kostenlos verfügbar ist, war es für Astor keine Frage, wieder neue Musik zu produzieren und zu veröffentlichen: „Es ist für mich eine leichte Entscheidung, kreativ zu sein und etwas Neues zu machen.“

Tom Astor im Gitarrenduell mit Joe Sun.
Tom Astor im Gitarrenduell mit Joe Sun. © Andreas Weihs

Die zwölf neuen Songs von „Wieder da“ könnte man als „typisch Astor“ bezeichnen. Für den Schmallenberger ist das Glas stets mehr als halbvoll. Seine Lieder haben eine positive Grundstimmung, versprühen vielfach Optimismus und Lebensfreude und sind immer auch eine Bestandsaufnahme der Zeit. „Das ist meine Lebensphilosophie und diese möchte ich gerne an die Menschen, die meine Musik hören, weitergeben“, so der Sänger.

Schon im Titelsong zieht Astor einen pragmatischen Schlussstrich unter jene kulturelle und zwischenmenschliche Durststrecke der letzten Corona-Jahre und macht die Straße frei für den Weg in die Zukunft: Wir sind wieder da! Die Lieder sind das Ergebnis einer Zusammenarbeit mit seinem Sohn Leif: „Dass ich mit meinem Sohn zusammenarbeiten kann, ist für mich ein Glücksfall. Er ist für mich ein toller Musiker, ein sehr guter Produzent und Livemusiker. Er ist zudem auch noch ein sehr guter Songschreiber und es gibt keinen, der mich besser kennt.“

Zurück in Nashville

Während die CD-Verkäufe rückläufig sind, erlebt Vinyl einen regelrechten Boom. Auch das Album „Wieder da“ ist als Schallplatte erhältlich. „Meine letzte CD 'Gegen den Strom' gab es auch als Vinyl-Schallplatte, die sehr erfolgreich war, und da die Umsätze für Vinyl steigen, wollten wir auch dieses Mal wieder eine schwarze Scheibe auf den Markt bringen", argumentiert Astor, und erklärt weiter: "In den USA sind die Vinyl-Umsätze weitaus stärker als alle anderen Tonträger. Das erfolgreichste Album von Taylor Swift ist eine Schallplatte, die es nicht in einer anderen Tonträger-Form gibt. Außerdem kann man heute neue, hochwertige Schallplattenspieler kaufen.“

Aufgenommen wurde auch das neue Album wieder in Nashville, fast schon so etwas wie eine zweite Heimat für Tom Astor. Hier fand er die Musiker, deren Können und Professionalität er seit vielen Jahren schätzt. Und hier lernte er auch viele der Sangeskollegen kennen, die zu den ganz Großen des Country-Geschäfts gehören und die er immer mal wieder im Studio traf, um mit ihnen gemeinsam zu singen. Denn: Der Schmallenberger Tom Astor ist nicht nur sehr erfolgreich mit seinen eigenen Songs, wie „Junger Adler“, „Hallo, guten Morgen Deutschland“ und „Take it easy – Nimm's leicht“, er sang auch zahlreiche Duette mit fast allen populären US-amerikanischen Countrygrößen, wie Johnny Cash, Wanda Jackson, Joe Sun, Kenny Rogers, Waylon Jennings, Billy Swan und Willie Nelson.

Tom Astor auf der Bühne mit Rattlesnake Annie, seiner ersten Duett-Partnerin.
Tom Astor auf der Bühne mit Rattlesnake Annie, seiner ersten Duett-Partnerin. © Andreas Weihs

Seine ersten Duette mit internationalen Stars hat Astor bereits 1988 mit der Sängerin Rattlesnake Annie und ein Jahr später mit den Bellamy Brothers in Nashville aufgenommen, die Musikstadt, die ihn seit den 1980er-Jahren fasziniert und in die er immer wieder für die Aufnahmen seiner Songs zurückkehrte. „Ich habe inzwischen über 50 Duette zusammen mit amerikanischen Künstlern aufgenommen und all diese Begegnungen bedeuten für mich viel und sind tolle Erinnerungen“, blickt Astor zurück. Die besten 18 Lieder davon sind auf dem Album „Duette“ von 2007 zu hören.

Tom Astor kann auf rund vier Millionen verkaufte Tonträger und drei Goldene Schallplatten zurückblicken. Bis heute hat er 41 Alben veröffentlicht, wurde 13 Mal als Sänger des Jahres bei der „GACMF Gala“ ausgezeichnet und bei den CMAs 2007 für den Preis als „Global Artist“ nominiert.

Am Freitag, 29. September, tritt Tom Astor ab 20 Uhr in der Börse Coswig auf. Karten ab 33,15 Euro gibt es an allen bekannten Vorverkaufsstellen, im Internet unter boerse-coswig.de oder an der Abendkasse.