KUNSTGLAUBE UND GLAUBENSKUNST - Eine Kooperation mit der TU Darmstadt und AlephAlpha Heidelberg

Ev.-Luth. Lukaskirche - Dresden

Andreas Jäpel | Bass


Großer Chor der Singakademie Dresden
Elbland Philharmonie Sachsen
Michael Käppler | Leitung

Franz Schubert - An die Musik D547, bearbeitet für Orchester von Max Reger
Richard Wagner - Vorspiel 1. Akt und Finale 3. Akt aus »Die Meistersinger von Nürnberg«
Anonymus - Meistersinger reloaded (UA) - Komposition einer Künstlichen Intelligenz auf Basis von Werken Richard Wagners
Felix Draeseke - Osterszene nach Goethes Faust
Alexander Zemlinsky - Psalm 13

Wenige Komponisten wurden in solch starkem Maße zur Projektionsfläche für Geniekult und Heldenverehrung wie Richard Wagner. Kunst kann, so eine mögliche Lesart seiner »Meistersinger«, an die Stelle von »Wappen, Speer und Schwert« treten und damit Sinn und Zusammenhalt stiften. Mit Tilmann Rönnebeck wird die Partie des Hans Sachs von einem herausragenden Ensemblemitglied der Semperoper gestaltet. Andererseits wurde die mit religiösen Elementen geschmückte Verklärung einer Nationalkunst, ergänzt durch Wagners unverhohlenen Antisemitismus, vom NS-Regime dankbar aufgenommen. In Zemlinskys ergreifender Vertonung des 13. Psalms aus dem Jahr 1935 scheint die wachsende Bedrängnis für Komponisten durch, die nicht der Vorstellung einer »heiligen deutschen Kunst« entsprachen. Einen anderen Blickwinkel auf den Mythos des »Komponistengottes« steuert eine dem Nationaldünkel gänzlich unverdächtige Maschine bei – in einer Kooperation mit der TU Darmstadt und dem Startup AlephAlpha aus Heidelberg entsteht eine maschinell generierte Komposition auf Basis Wagnerscher Werke. Was es für unser Verständnis von Kreativität bedeutet, wenn Maschinen komponieren, wird bei einer Podiumsdiskussion vor dem Konzert mit führenden deutschen KI-Experten der TU Darmstadt und des Startups AlephAlpha Heidelberg erörtert.