Im Rampenlicht
Die Augusto-Kolumne - diesmal an alle heimischen Licht-Designer.
Liebe Lichtbürger,
wer hätte vor zwei Jahren ernsthaft geglaubt, dass ein liebevoll inszenierter Kitsch einmal unsere letzte Rettung in dunklen (Jahres-)Zeiten werden könnte? Keine Weihnachtsmärkte, kein Christmas Garden, kein Glühwein, kein Punsch der Herzen wärmt und Augen erhellt. Zum Glück gibt es inzwischen so viele, die sich selber helfen und ihr Heim pünktlich zur Sonnenuntergangsstimmung in feinstes LED-Licht tauchen. Früher als schamlos blinkende Geschmacklosigkeiten belächelt, wundert man sich inzwischen über das eigene leicht verschämte Augenstrahlen inmitten aufwendig dekorierter Reihenhäuser. Einige Ex-LED-Licht-Gegner sollen mittlerweile gar zu glühenden Fans ihrer eigenen Illuminations-Kunst geworden sein, aalen sich im wogenden Lichtermeer und haben sich längst ins Weihnachtswunderland eingebürgert. Aber nicht nur weil viele Lichter um uns herum verloschen sind, wird der Bummel durch die Nachbarschaft zum Erleuchtungserlebnis. Auch die LED-Technik und deren Anwender sind mit der Zeit einfach versierter geworden. Nicht mehr jede Verzierung wirkt billig, einiges sogar wirklich besinnlich, trotz fehlendem Warmweiß. Und selbst ein tiefblauer Baum kann innere Erleuchtung , ja sogar Wärme spenden. Schließlich hat man die Schneekönigin, oder das dazugehörige Märchen, ins Weihnachtsherz geschlossen. Liebe Lichtbürger, Ihre Verantwortung ist merklich gestiegen. Mögen Sie mit Ihren Kreationen, von bunt überladen bis sachlich schlicht, uns auch noch die kommenden Tage zum Strahlen bringen.