Im Rampenlicht

Die Augusto-Kolumne - diesmal an alle mutigen „Stimmungsmacher“.

Von Tom Vörös
Kolumnen-Autor Tom Vörös in Aktion.
Kolumnen-Autor Tom Vörös in Aktion. © DDV-Media

Liebe Stimmungsmacher,

ja, ich finde dieses Wort sollte auch mal positiv besetzt werden dürfen. Also, liebe Stimmungsmacher, liebe Kulturschaffenden, die gerade neue Hoffnung schöpfen, aus dem nicht allzu strengen Winter, den neuen, ungeahnten, noch ungelebten Lässigkeiten, die man uns dieser Tage verspricht. Ja, man darf endlich wieder ernsthaft hoffen, auf unerwartete Zusammenkünfte von Personen, nicht nur im Schreibwaren-Bedarf, sondern auf Feierbedarfsflächen, auf grünen Wiesen, in 3D und durchaus analog. Einige mutige Festivalmacher überlegen, ob sie es 2022 endlich wieder in großem Stil, pardon, in normalem Vor-Corona-Format krachen lassen sollten. Das berühmte Wacken-Festival macht es ja mit donnerndem Optimismus vor.

Nun, historisch gesehen müsste man die Vorsicht eigentlich ebenso pflegen wie den Drang zum Überschwang. Nicht selten hat einem die spontane Euphorie einen Strich durch die Realitätsberechnung gemacht. Daher: Hoffnung bleibt wichtig, nur erwarten darf man eben wie immer: Nichts. Aber umso schöner kann er dann vielleicht werden, der historische Festivalbesuch in diesem Sommer. Vor meinem inneren Auge kann ich ihn schon förmlich spüren und sehen, wie er sich so langsam entwickelt, wie ein altes Schwarz-Weiß-Foto in der Dunkelkammer. Ich hoffe, ich hege hier nicht völlig unzeitgemäße Gedanken und ein Zuviel an Hoffnung – wenn ich mir vorstelle, dass das sonst so nervige Anstehen an den Festival-Gemeinschaftsduschen diesen Sommer ebenfalls positiv besetzt werden könnte.