Im Rampenlicht

Die Augusto-Kolumne - diesmal an den schlagkräftigen Schauspieler Will Smith.

Von Tom Vörös
Kolumnen-Autor Tom Vörös in Aktion.
Kolumnen-Autor Tom Vörös in Aktion. © DDV-Media

Lieber Will Smith,

man kennt Sie aus Kultfilmen wie „Men in Black“, als beliebten Musiker – und nun auch als erfolgreichen Schläger bei der Oscar-Verleihung. Kurz nachdem Sie den Moderator und Komiker Chris Rock – Zack – ohrfeigten, erhielten Sie den Oscar für den Film „King Richard“, bravo!

Natürlich hatten Sie, lieber Herr Smith, Ihre Gründe – Chris Rock zog, mal wieder, öffentlich über Ihre Frau her, und dann auch noch über Ihren Haarausfall. Klar, dass sich da Wut anstaut. Und trotzdem stelle ich die Frage: Musste das wirklich sein? So richtig kann ich es noch immer nicht glauben – vielleicht war das Ganze inszeniert? Schade, dass danach niemand nackt über die Bühne rannte und das Friedenszeichen zeigte, so wie bei der Oscar-Verleihung 1974.

Sicherlich hatte Herr Rock eine Backpfeife verdient. Doch sollte es, gerade in diesen Zeiten, nicht eher um Versöhnung als um Angriff gehen? Und was bitteschön sollen Ihre Fans und Ihre Kinder jetzt denken? Eine verbale Schelte hätte es, lieber Will Smith, sicher auch getan. Und würden Sie im eher schlaksigen Körper eines Komikers stecken, dann hätten Sie sich sicher nicht getraut, einem muskelbepackten Schauspieler nahezutreten. Im Recht des Stärkeren lauert die Gefahr, selbstverständlich Geglaubtes zu verlieren. Also, lieber Will Smith – ich hoffe, dass bald Aliens die Erde angreifen, dann brauchen wir Sie, so wie im Film „Independence Day“, um ihnen in aller Öffentlichkeit kräftige Ohrfeigen zu verpassen.