Im Rampenlicht

Die Augusto-Kolumne - diesmal an den aktuell unverzichtbaren Bergsteigerchor.

Von Tom Vörös
Kolumnen-Autor Tom Vörös in Aktion.
Kolumnen-Autor Tom Vörös in Aktion. © DDV-Media

Lieber Bergsteigerchor,

die Antwort, so sang schon Bob Dylan, weiß allein der Wind. Diesen können wir zwar in der aktuellen Notlage überhaupt nicht gebrauchen. Aber Musik, die in der Luft, über den Felsen liegt, dafür umso mehr.

Kein anderes Ensemble könnte dem gefährdeten Elbsandsteingebirge dieser Tage eine mächtigere Stimme geben als Sie, lieber Bergsteigerchor. In höchste Höhen schrauben sich Ihre Stimmen bei Klassikern wie „La Montanara“ & Co. In Gedanken an so viel Harmonie und Gleichklang erlebt man bereits vor dem Konzert und trotz der Hitze mitunter einen Gänsehaut-Effekt. Gerade jetzt braucht so etwas wie die kollektive innere Einkehr, um in dieser Situation Kraft zu schöpfen und vielleicht sogar auf neue Ideen zu kommen, wie der Nationalpark künftig noch besser geschützt werden könnte.

Für jemanden, der zwischen hiesigen Bergen und Tälern aufgewachsen ist, gab es ja schon die letzten Jahre ein paar Nadelstiche im Herzen zu verkraften, Stichwort Waldsterben. Fast, so scheint es, löst sich die Welt der Kindertage auf, in ein kahleres Etwas, in der es viel Fantasie braucht, um sie wieder gedeihen zu sehen. Es ist ein bisschen wie in der Unendlichen Geschichte, in der erst alles verschwinden muss, um neuen Sinn zu finden. Alles verschwindet aber Gott sei Dank nicht. Zumindest wurde noch nie ein Felsenbeißer in Sachsen gesichtet.

Sächsischer Bergsteigerchor Kurt Schlosser, 14.8., 15 Uhr, Felsenbühne Rathen, Kurort Rathen