Im Rampenlicht

Die Augusto-Kolumne - diesmal ein Nachruf an den eigentlichen Sänger der Puhdys.

Von Tom Vörös
Kolumnen-Autor Tom Vörös in Aktion.
Kolumnen-Autor Tom Vörös in Aktion. © DDV-Media

Liebe Puhdys-Gemeinde,

so wirklich dazu gehört zur Hit-Gemeinde habe ich zwar nie. Doch bei dieser überraschenden Nachricht meldet sich ein ehemaliger kleiner Gemeinde-Anwärter zurück: Es ist ein drei- bis vierjähriger Junge, der Anfang der 1980er-Jahre offenbar denselben Körper wie ich bewohnte. Das unbestreitbare Lieblingslied dieses Jungen nannte sich „TV Show“, wurde damals im Fernsehen vom Schlagzeuger Klaus Scharfschwerdt gesungen und präsentiert. Und zwar so überzeugend, dass dieser Junge auch Jahre später noch der festen Meinung war: Dieser quirlig tänzelnde junge Mann am Mikro ist der echte Puhdys-Sänger, und damit basta! Es konnte einfach nicht anders sein. Mit ganzem Körper, voller Energie und Mimikeinsatz gab dieser Klaus den unbestreitbaren Frontmann der Puhdys. Dagegen wirkte der weißhaarige Opa am Keyboard wie sein Großvater.

Kein Wunder, dass das von nun an in der „TV Show“ lebende Jüngelchen nie zum ernsthaften Puhdys-Fan werden konnte. Denn Dieter „Maschine“ Birr blieb in dieser Realität seither immer nur Schlagzeuger und der spätere, weit weniger quirlige Aushilfssänger. Unfassbar schien es für den kleinen Puhdys-Fan, dass sein Lieblings-Klaus fast nur noch stumm vor sich hintrommelte.

Und so wartet das Jüngelchen bis heute auf einen erneuten Musikerwechsel. Leider vergebens. Denn Sie, lieber Klaus Scharfschwerdt sind kürzlich, mit nur 68 Jahren, von uns gegangen. Die „TV Show“, soviel kann der kleine Fernsehgucker von damals heute noch sagen und singen, die wird niemals enden.