Im Rampenlicht

Die Augusto-Kolumne - diesmal an alle, die Layla heißen.

Von Tom Vörös
Kolumnen-Autor Tom Vörös in Aktion.
Kolumnen-Autor Tom Vörös in Aktion. © DDV-Media

Liebe Layla,

ich bin untröstlich. Du kannst ja überhaupt nichts dafür, dass Dein Name aktuell für streitbare Party-Instinkte herhalten muss. An dieser Stelle entschuldige ich mich stellvertretend – für alle, sich nichts dabei denken – bei allen Laylas dieser Welt. Denn die werden noch für Jahre vom aktuellen Hype um den Trash-Partysong negativ profitieren. Dass das sogenannte „Lied“ jetzt sogar unzensiert im ZDF Fernsehgarten laufen durfte, ist im Grunde völlig unwichtig, sondern spiegelt eher das Phänomen einer irrelevanten Diskussion über höchst irrelevante Songs, musikalisch gesehen zumindest.

Gesellschaftlich betrachtet allerdings darf man aber mal wieder aufhorchen. Denn von „Holzmichl“ über „Atemlos“ bis „Layla“ sind es offenbar stets nahezu sinnbefreite Emotionen, die „uns alle“ für einen ewigen Partymoment den Kopf ausschalten lassen, uns harmonisch auf der Tanzfläche zusammenbringen und feiern lassen, bis es auf dem Highway hell wird. Gut, ob Tag oder Nacht, ist inzwischen auch längst egal.

Was mir im ewigen Partyrausch zu denken gibt, sorry für die kurze Kopflastigkeit, ist die neue Qualität der Schlager-Spalterei. Denn die Hit-Macher, liebe Layla, haben sich durchaus etwas dabei gedacht und bereits vorhandene Meinungsgräben clever genutzt, um auf Deine Kosten Rechnungen zu stellen. Jetzt, da wir eine neue Schlagerqualität erreicht haben, kann ich viel besser zum „Holzmichl“ tanzen. Liebe Layla, wir sehen uns auf der Tanzfläche.