Im Rampenlicht

Die Augusto-Kolumne - diesmal an das Show-Chamäleon Désirée Nick.

Von Tom Vörös
Kolumnen-Autor Tom Vörös in Aktion.
Kolumnen-Autor Tom Vörös in Aktion. © DDV-Media

Liebe Désirée Nick,

na, wie läuft das Rentnerleben? Sind alle Abendkleider verkauft? Liegen die Jogginghosen bereit? Pardon, das war wohl etwas zu forsch. Aber liest man sich einmal Ihre Programmtitel der letzten Jahrzehnte durch – von „Hänge-Titten Deluxe“ bis „Retro-Muschi“ –, dann müssen Sie auch mal mit sanften sächsischen Spitzen rechnen.

Es ist das Alter, das Sie schon so lange im Rampenlicht hegen und pflegen. Und mit fast 66 Jahren scheint es nun an der Zeit, die Scheinwerfer sogar noch etwas heller zu drehen. „Der Lack bleibt dran!“ – Ihr aktueller Bühnen-Streich – klingt wie eine Kampfansage. Und Ihr Show-Motto wie ein Feldzug im Osten: „Ich möchte alle überleben, die ich nicht leiden kann – und das sind eine ganze Menge Leute!“.

Liebe Désirée Gerda Saskia Pamela Amneris Aida Nick, Sie können beruhigt sein. Auch Dank des Fernsehens, der Tonbandkassette des visuellen Zeitalters, erkennen Sie inzwischen eine ganze Menge Leute auf der Straße. Und auch für die Zeit nach dem Rampenlicht können Sie beruhigt sein. Ohne Make-Up können Sie vermutlich gänzlich unerkannt durch die Jahreszeiten wandeln.

Doch solange der Lack noch dran ist, wird Frau Nick die schillernde Show-Diva bleiben, die früher gleich zweimal als Autorin fragte: Gibt es ein Leben nach vierzig? Und: Gibt es ein Leben nach fünfzig? Na, das hoffen wir alle und schauen Ihnen weiter beim Schminken zu.

Désirée Nick – Der Lack bleibt dran!, 27.4., 19.30 Uhr, Boulevardtheater, Dresden