Silvester feiern mal anders
Damit zum Jahresfinale nicht gänzliche Stille einkehrt, geben wir ein paar Tipps, um den Liebsten zumindest per Computer nahe zu sein.
2020 war für viele nicht gerade der große Knaller. Und nun darf man nicht einmal böllern oder hoffnungsvoll Raketen gen Himmel zündeln. Nun, ganz ohne Liebe und partyähnliche Zustände wird auch dieses Silvester nicht auskommen, wenn auch die bunte Erleuchtung am Himmel ausbleibt. Um wenigstens das Leuchten in den Augen zu gewährleisten gibt es – Fluch und Segen der Digitalisierung sei Dank – inzwischen genügend Möglichkeiten, am Jahresendleben der Liebsten teil- und zumindest im Geiste in den Arm zu nehmen.
Per Videokonferenz Silvester feiern
Das Wort Videokonferenz klingt zwar nicht gerade nach purer Freude, doch es könnte für viele Sachsen dieses Jahr die Rettung sein, die wohl beste und sicherste Möglichkeit, die Liebsten aus nächster Nähe zu betrachten. Und, dem Video-Chat sei Dank, so lange und intensiv hat man wohl bislang kaum gleichzeitig die Gesichter seiner Brüder, Schwestern, Enkel oder Großeltern betrachten dürfen.
Mit aufgeteilten Bildschirmen kann die Partymeute eben größer sein als erlaubt, egal ob Risikogruppe oder nicht. Wichtig ist eine gute Vorbereitung für die Party-Konferenz. Ist die Technik eingerichtet, können sich die Teilnehmer mit der Wunsch-App vertraut machen. Hilfreich sind Tests, bevor das erste Meeting stattfindet. Die Partygäste lernen die wichtigsten Funktionen kennen und gewinnen Sicherheit im Umgang mit der App. Auch bei einer Party dürften allerdings Gesprächsregeln nicht ganz unwichtig sein, auch wenn es hier nicht so schlimm ist, wenn alle mal durcheinanderreden. Doch ab und zu sollte man auch mal zuhören können.
Welche App man nutzt, ist natürlich Geschmackssache. Es gibt inzwischen unzählige Möglichkeiten. Gängig sind Apps wie Zoom, Microsoft Teams, WhatsApp, Signal, Facebook-Messenger, Skype, GoToMeeting oder Discord. Auch in verschiedenen Chat-Apps gibt es die Möglichkeit, Videoanrufe zu tätigen. Bei einigen Apps zahlt man bei längerer Nutzung Gebühren. Die App Zoom zum Beispiel verlangt ab 40 Minuten Nutzung Gebühren bzw. ein kostenpflichtiges Abo. Über den Jahreswechsel, vom 31.12. bis 2.1. gilt das Zeitlimit allerdings nicht.
Weitere Tipps für Online-Aktivitäten
Und hier ein paar Ideen für ein gelungenes digitales Silvester, zum Beispiel ein Online-Spieleabend: Ob Tabu oder Scharade, wer über eine Konferenzschaltung spielt, oder sich für ein Onlinespiel entscheidet – Spaß kann man damit auf jeden Fall haben.
Für eine virtuelle Online-Party wäre es natürlich schön, wenn alle ihre Zimmer nach einem bestimmten Motto dekorieren. Dann gibt es sicherlich mehr Stimmung als in einem sterilen Raum mit weißer Wand im Hintergrund. Noch ausgelassener dürfte die Party werden, wenn man gemeinsam Karaoke singt. Roland Kaiser dürfte es den Sachsen den einen oder anderen schiefen Ton in diesem Jahr sicherlich verzeihen. Musikfans halten derweil Ausschau nach Online-Konzerten, bei denen – großes Bild und guter Sound – das Wohnzimmer zum Festivalareal werden könnte. So bietet zu Beispiel das berühmten Festival Tomorrowland Online-Tickets an. Und auch Bands und Künstler wie KISS und Justin Bieber planen Konzerte zu Silvester, die im Internet übertragen werden.
Auch der 72-jährige Elektropop-Pionier Jean-Michel Jarre hat in der Silvesternacht 2020 Großes vor. Mit der Stadt Paris und der UNESCO gibt er ein Konzert in der virtuellen Umgebung von Notre-Dame. Der Sound-Magier spielt live in einem Studio nahe der bekannten Pariser Kathedrale. Mithilfe eines VR-Start-Ups wird der Avatar von Jarre virtuell in Notre-Dame de Paris versetzt. Wer über VR-Equipment verfügt, kann das Konzert mit allen Sinnen genießen. Doch auch im Video-Livestream verspricht das Silvesterkonzert von Jarre futuristisch und besonders zu werden. Abrufbar ist das kostenlose Konzert am 31. Dezember, 23.25 Uhr auf VRChat, Youtube, Facebook und weiteren Online-Plattformen.