Neue Plattform für digitale Künste

Ein Medienkunstfestival aus Kanada und das Festspielhaus Hellerau verschaffen Künstlern und Künstlerinnen eine Zukunft im Internet.

Von Tom Vörös
Die Komponistin und Künstlerin Line Katcho präsentiert am 11. März eine Online-Show namens „Immortelle“.
Die Komponistin und Künstlerin Line Katcho präsentiert am 11. März eine Online-Show namens „Immortelle“. © Ashutosh Gupta / PR

War der Begriff „Hybrid“ früher mal im Autosektor zukunftsweisend, so dürfte er nun zum Zauberwort für Kunstschaffende aus aller Welt werden. Denn zurzeit entsteht eine neue Plattform für digitale Künste, die künftig regelmäßig lokale sowie internationale Künstler:innen im Internet präsentieren wird.

Unter dem Namen „Hybrid – Cutting Edge Canada“ startet diese Plattform nun im Festspielhaus Hellerau. Möglich wurde das, weil das bekannte kanadische Medienkunstfestival MUTEK neue Wege aus der coronabedingten Krise der Kunst und einen deutschen Partner dafür suchte. Das Projekt ist ebenfalls Teil des Kulturprogramms von Kanadas Gastlandauftritt bei der Frankfurter Buchmesse 2020/21.

Beim Festival im März werden nun vier Tage lang 20 Künstler:innen, zumeist in Weltpremieren, ihre Arbeiten kostenfrei
auf der virtuellen Plattform virtual.mutek.org präsentieren. Und sogar eine virtuelle After-Show-Party ist am 13.3. im Dresdner objekt klein a geplant. Als analoge Ergänzung werden auf dem Vorplatz vom Festspielhaus zwei Container aufgebaut, die sogenannte HYBRID-Box. Das ist eine modulare Galerie, die bis zum Jahresende in Kooperation mit dem Dresdner Zukunftslabor PYLON zukunftorientierte Künste zeigen wird.

Die in Paris lebende kanadische Künstlerin Sabrina Ratté startet mit ihrer „Floralia“, die kürzlich im Centre Pompidou ihre Premiere feierte.
Die in Paris lebende kanadische Künstlerin Sabrina Ratté startet mit ihrer „Floralia“, die kürzlich im Centre Pompidou ihre Premiere feierte. © PR

Spenden gehen an sächsische Live-Spielstätten

Eröffnet wird das Festival am 11. März, 20 Uhr mit Grußworten von Stéphane Dion, dem Botschafter von Kanada in Berlin, Alain Mongeau, dem Mutek-Festivalleiter, von Moritz Lobeck, dem Hybrid-Leiter sowie einigen Künstler:innen des Festivals.

Darüber hinaus gibt es eine interaktive Galerie mit digitalen Kunstwerken und ein Listening Room mit einer Nonstop-Auswahl aus den Archiven des MUTEK-Netzwerkes präsentiert. Eine virtuelle Galerie, das Auditorium und der Listening Room sind während des gesamten Festivalzeitraums jederzeit im Netz abrufbar. Das Programm ist kostenfrei. Freiwillige Spenden kommen LiSa – Live in Sachsen zugute, der gemeinsamen Stimme der Clubs und Livemusikspielstätten in Sachsen.

HYBRID – CUTTING EDGE CANADA

Das Online-Festival ist vom 11. bis 14. März per Livestream zu erleben, täglich ab 20 Uhr über die Plattform: 
virtual.mutek.org

Infos zum Programm & Künstlern: 
www.hellerau.org/hybrid