Im Rampenlicht

Die Augusto-Kolumne - diesmal an Weltstars wie Paul Simon, die ihre eigenen Songs verkaufen.

Von Tom Vörös
Kolumnen-Autor Tom Vörös in Aktion.
Kolumnen-Autor Tom Vörös in Aktion. © DDV-Media

Lieber Paul Simon,

Bob Dylan hat es getan. Neil Young auch. Und jetzt auch noch Sie, lieber Paul Simon. Kürzlich wurde bekannt, dass Sie Ihren gesamten Songkatalog an Sony Music verkauft haben – darunter Welthits von Simon & Garfunkel wie „Bridge Over Troubled Water“ und „Sound of Silence“. Als Musiker ist es ja von Natur aus eine schräge Sache, seine eigenen Songs nicht mehr sein Eigen nennen zu dürfen. Aber wenn dabei viele Millionen Dollar herausspringen, dann kann man ja sicher mal eine Ausnahme machen, oder?
Ich denke, und da bin ich leider Idealist, dass es natürlich super ist, wenn man es schafft, vom Musikmachen leben zu können. Andererseits finde ich es gerade in heutigen Zeiten fragwürdig, wenn nicht sogar beschämend, wenn ohnehin wohlhabende Stars ihre eigenen Werke veräußern, nur weil es gerade sehr lukrativ ist. Für einen echten Musiker muss sich das anfühlen, als würde man ein großes Stück seiner Persönlichkeit für immer in fremde Hände geben. Okay, durch Corona können auch bekannte Musiker live zurzeit kaum Geld verdienen, verständlich. Aber muss man deshalb gleich zur goldenen Axt greifen? Herzlichen Glückwunsch, lieber Paul Simon, ich wünsche Ihnen viel Spaß auf Ihrer neuen Yacht – und einem neuen, zeitgemäßen „Sound of Silence“.