Im Rampenlicht

Die Augusto-Kolumne - diesmal zur (beinahe) ausweglosen Situation von Alt- und Jungstars.

Von Tom Vörös
Kolumnen-Autor Tom Vörös in Aktion.
Kolumnen-Autor Tom Vörös in Aktion. © DDV-Media

Liebe Jung- und Altstars,

das Virus kriecht ja in vielerlei Ecken, aber im Kulturbereich grenzt es vor allem aus, vor allem angehende oder abschiednehmende Künstler. Angehende, weil ein echter Karrierestart derzeit kaum möglich ist. Abschiednehmende, weil für sich echte Abschiede von der Bühne ja derzeit kaum ein Rampenlicht erwärmen darf. Es ist schon bitter, da junge Talente beruflich womöglich zu Schreibtisch-Träumern werden müssen und dabei sind, die Hoffnung zu verlieren. Und gestandene Könner müssen erleben, wie sie ihrem Traum vom würdigen Bühnenabschied beraubt werden und hoffen, dass sie nach Corona noch rüstig genug sind für eine ausschweifende Sause mit Getränken. Was kann man da bloß tun? Vielleicht könnten Sie, liebe junge Künstlerinnen und Künstler, ein Stück von Ihrem angeborenen Computer-Talent an die bekannten Altstars weitergeben. Sie könnten zum Beispiel gemeinsame Internet-Konzerte geben und damit nicht nur den Altstars aufhelfen, sondern auch durch einen jahrelang erspielten Bekanntheitsgrad einen ersten echten Karriereschub bekommen. Wohlbekannte Künstler dürften eventuell gar nicht so abgeneigt sein, durch eine virtuelle Frischekur mehr Aufmerksamkeit im Netz zu erhalten, weil Ihre Videos nun den Zeitgeist noch besser treffen. Nur so eine Idee. Aber vieles, was vorher undenkbar war, ist erst in dieser Krise entstanden. Bleibt nur noch zu sagen: Liebe junge Künstler, bitte nicht aufgeben und liebe Prominenz, bitte durchhalten!