Augusto fragt nach … im Restaurant Forsthaus im Kirnitzschtal

Ulrike Espig hat in der Corona-Zeit viel probiert und musste jetzt auch noch mit einem Hochwasser klarkommen.

Von Marcel Pochanke
Ulrike Espig sorgt fürs Marketing im Forsthaus, Markus Morlok ist der Hoteldirektor.
Ulrike Espig sorgt fürs Marketing im Forsthaus, Markus Morlok ist der Hoteldirektor. © PR/purahotels

Erst kam Corona, dann das Juli-Hochwasser im Kirnitzschtal: Im Restaurant Forsthaus waren Nehmerqualitäten gefragt. Statt zu verzagen, wurde viel probiert und die Karte zeitgemäßer. Die Zimmer des Hotels sollen folgen, wie Marketing-Chefin Ulrike Espig erzählt.

Das Hotel Forsthaus mit seinen 28 Zimmern liegt sonnig ins Kirnitzschtal gebettet etwa auf halber Strecke zwischen Bad Schandau und dem Lichtenhainer Wasserfall. Es wurde im Schweizerstil erbaut und liebevoll restauriert. Das Restaurant „Kutscherstube“ mit der angeschlossenen „Försterstube“ hat täglich geöffnet – wenn nicht höhere Umstände dagegen stehen.

Das Forsthaus liegt idyllisch im Kirnitzschtal.
Das Forsthaus liegt idyllisch im Kirnitzschtal. © PR/purahotels

Frau Espig, erst kam Corona, dann das Hochwasser im Juli an der Kirnitzsch. Wie haben Sie das erlebt?
Das Hochwasser war ein Schock für uns. Wir liegen an einer etwas erhöhten Stelle, sind vom Fluss her nicht direkt bedroht. Wichtiger ist die Thematik: Was kommt vom Berg? Da haben wir seit ein paar Jahren ein Auffangbecken zumindest an einer Seite des Hauses. So ging es für uns so gesehen glimpflich aus. Die Sorgen waren aber da. Und vor allem war die Straße gesperrt, die Kirnitzschtalbahn fuhr eine Woche lang nicht. Sie ist das Hauptverkehrsmittel zu uns.

Dennoch haben Sie den Betrieb aufrechterhalten?
Ja. Es waren ja Gäste da, aber eine schwierige Situation. Man weiß nicht, wie es sich entwickelt. Aber es haben alle mit angepackt und wir hatten Glück im Unglück.

Gab es Stornierungen wegen der Hochwasser-Situation?
Es kamen viele Fragen, das Telefon musste immer besetzt sein. Sie wollten wissen, was der aktuelle Stand ist. Alle sind da sehr sensibel, haben die Bilder aus Rheinland-Pfalz im Kopf. Wie gesagt, es kamen viele Anrufe, aber wir konnten die Bedenken in der Regel ausräumen.

Und das wichtige Tagesgeschäft fehlte.
Ja, davon leben wir zum guten Teil. Ein paar Tage war es kaum möglich, im Tal zu wandern.

So folgte auf eine Krise die nächste …
Es ist schwierig, Corona und das Hochwasser zu vergleichen. Wenn ein Schaden an dem Haus droht, ist das nochmal was anderes. Der Schreck war groß: Wir waren froh, dass wir seit Juni wieder öffnen dürfen. Das ist ja die Arbeit, für die wir uns einmal entschieden haben.

Wie ist das Forsthaus durch die Pandemie-Schließungen gekommen?
Unterm Strich recht gut, dank der Hilfen. Aber wir konnten nichts machen. Vor Weihnachten gab es ein To-Go-Angebot, weil Ausflugsverkehr noch möglich war. Aber sonst macht das für ein Haus in unserer Lage keinen Sinn. Wir haben aber die Zeit genutzt, um das Haus auf Vordermann zu bringen. Und haben an der neuen Speisekarte getüftelt. Jetzt gibt es nicht mehr nur sporadisch vegane oder vegetarische Gerichte. Die Küche hat da viel getestet, auch die Getränke haben wir nochmal angeschaut. Das gilt auch für das Frühstücksbuffet. Der Trend ist klar feststellbar, dass mehr Menschen auf Fleisch verzichten und nach den Inhaltsstoffen schauen. Regionale Produkte waren für uns ohnehin schon immer ein Thema.

Kreieren Sie daraus besondere Angebote?
Ja, wir verbinden besonders die Hotelangebote mit unserer regionalen Küche. Da gibt es zum Beispiel das Wildmenü. Es gibt viele Saisonhighlights mit dem kulinarischem Kalender. Und erwähnen möchte ich unsere eigenen Getränkekompositionen, die zum Renner geworden sind. Zum Beispiel den „Rhabarbaro“, frisch, herb, perfekt im Sommer. Und später im Jahr dann unseren Kürbiscocktail oder den Kürbisglühwein.

Auch im Forsthaus geht die Zeit weiter, wie es aussieht.
Das Haus gibt es seit über 100 Jahren, es hatte eine sehr wechselvolle Geschichte. Seit 1997 ist es ein Hotel, wurde seitdem ausgebaut, zum Beispiel mit zwei Veranstaltungsräumen, in denen gefeiert werden kann. Hier finden unsere kulinarischen Lesungen mit Andrea Reimann statt. Die Gänsegeschichten im November und Dezember, die jetzt, da die Inhalte einen leichten Gruselanstrich bekommen haben, Gänsehautgeschichten heißen. Auch die Stammgäste sollen immer was Neues erleben. Da gibt es Sagen und Anekdoten in ungezwungener Atmosphäre zusammen mit einem Vier-Gänge-Gänsemenü. Wir hoffen, dass sie dieses Jahr wieder stattfinden können.

Werfen Sie für uns einen Blick in die Zukunft des Hauses.
Wir bauen im Winter die Zimmer um. Vor allem geht es um die Ausstattung. „Forsthaus“, das klingt rustikal. Und gemütlich ist es auch. Aber wir suchen die Verbindung von Natur und Modernität. Man wird beides deutlicher sehen.

Hotel und Restaurant Forsthaus
Kirnitzschtalstraße 5
01855 Kirnitzschtal-Bad Schandau
Telefon: 035022 5840
E-Mail: [email protected]
Internet: www.pura-hotels.de/de/restaurant-forsthaus

Anfahrt: Am besten mit der Kirnitzschtalbahn, Haltestelle „Kirnitzschtal Forsthaus“ direkt vorm Haus. Auch der Wanderbus hält am Forsthaus. Ein großer Parkplatz, auf den auch Reisebusse passen, ist vorhanden.

Der Wanderer kommt unter anderem über den "Malerweg", über den "Flößersteig" entlang der Kirnitzsch und von Mittelndorf kommend im Anschluss zum "Panoramaweg" zum Forsthaus.

Alle Interviews mit Gastronomen im und nach dem Lockdown finden Sie hier.

Weitere Restaurants finden Sie im Augusto Restaurantfinder.

Vor dem Forsthaus hält die Straßenbahn.
Vor dem Forsthaus hält die Straßenbahn. © PR/purahotels
Die Terrasse lädt zum Sitzen im Freien ein.
Die Terrasse lädt zum Sitzen im Freien ein. © PR/purahotels
Blick in die Innenräume des Restaurants.
Blick in die Innenräume des Restaurants. © PR/purahotels