Besuch bei... Konzertveranstalter Rodney Aust
Kultur im zweiten Lockdown – wie geht´s weiter? Augusto fragt Veranstalter und Künstler, wie sie mit der neuen Lage umgehen.
Alles auf Anfang, Kulturstätten zu, Veranstaltungen abgesagt, Stille auf den Bühnen und in den Sälen. Alles auf Anfang? Mitnichten. Die Lage ist eine andere als im März und April. Damals herrschte zumindest anfangs weitgehende Einigkeit unter Veranstaltern und Künstlern, dass das Opfer ein notwendiges ist. Das ist in diesem tristesten November aller Zeiten nicht mehr so. Augusto hat vor acht Monaten Gespräche mit 35 Veranstaltern und Künstlern geführt. Wir knüpfen daran an und fragen erneut nach dem Umgang mit dem Stillstand im Kulturbetrieb – und natürlich nach der Zukunft. Mitte November 2020: der Dresdner Konzertveranstalter Rodney Aust.
Mit welchen Überraschungen dürfen Fans in der Vorweihnachtszeit noch rechnen?
Ich fürchte mit keinen guten!
Was macht Ihnen überhaupt noch Hoffnung im Moment?
Dass sie zuletzt stirbt!
Sind die Maßnahmen gerechtfertigt? Gibt es viel Frust oder eher Verständnis?
Unsere Branche hat gezeigt, dass sie in der Lage ist, Veranstaltungen auch unter den gegebenen Umständen durchzuführen, ohne eine Ansteckungswelle auszulösen. All diese Konzepte und Bemühungen sind von der Politik ignoriert worden.
Inwieweit helfen die 75 Prozent Staatshilfe, wenn man sie denn bekommt?
Ob es für alle Beteiligten, also auch Nachunternehmer, Kulturschaffende eine gute Lösung ist wird sich noch zeigen. Insbesondere steht die Frage im Raum wie die staatlichen Unterstützungen in 2021 aussehen werden.
Wie nutzen Sie die freigewordene Zeit?
Wir planen und kalkulieren Veranstaltungskonzepte von denen wir nicht wissen, ob wir sie jemals durchführen werden.
Wie kann, aus momentaner Sicht, die Zukunft der Branche aussehen?
Welche Zukunft? Unter den gegebenen Umständen wird es für einige der Branche keine Zukunft geben.
Und wenn Corona jetzt vorbei wäre - gäbe es dann die Hoffnung auf eine Rückkehr zu einer Art von Normalität?
Ja - ist aber nicht vorbei.
Was erhoffen Sie sich von 2021?
Ich hoffe auf 2022 ohne Abstand.
Gespräch: Tom Vörös